https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 49491.html
Auch wenn es manche Menschen in einem kühleren Jahr wieder vergessen sollten: Die Natur wird uns immer wieder und immer öfter daran erinnern, dass wir sie aus dem Gleichgewicht bringen. Die Thermometersäule kriecht unerbittlich nach oben.
Ich würde mich liebend gerne weniger dramatisch äußern, aber wir sind momentan dabei, uns aus der Umwelt herauszukatapultieren, welche die menschliche Zivilisation überhaupt ermöglicht hat.
Vor zwei Wochen ist eine internationale Studie veröffentlich worden, an der auch Sie beteiligt waren. Da war von einer Heißzeit die Rede. Klingt ebenfalls dramatisch...
Schellnhuber: Ist es auch. Auf der Erde haben sich Eis- und Warmzeiten für Millionen Jahre abgewechselt. Wir haben in Studien nachgewiesen, dass die Industriegesellschaft mit ihren historischen Treibhausgasemissionen diesen Zyklus bereits unterbrochen hat und es wohl nie wieder eine Eiszeit geben wird. Meine Kollegen und ich haben daher die Frage aufgeworfen: Lässt sich unser Klimasystem im gegenwärtig herrschenden Warmzeitzustand auch stabilisieren, oder setzen wir planetare Prozesse in Gang, die uns in eine Heißzeit treiben? Der Unterschied ist, grob gesagt, der Weiterbestand der uns vertrauten Zivilisation. Bei einem langfristigen Anstieg der Temperatur um fünf oder sechs Grad und des Meeresspiegels um 60 Meter wird diese sich nicht aufrechterhalten lassen.
Zur Person: Hans Joachim Schellnhuber, 68, ist in Ortenburg im Landkreis Passau geboren. 1992 gründete er das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, das er noch bis September leitet. Er war wissenschaftlicher Chefberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel und berät aktuell auch Papst Franziskus in Klimafragen.
"Klimaforscher warnen vor "Heißzeit" "
https://www.sueddeutsche.de/politik/erd ... -1.4085491
Forscher haben vor einer dauerhaften "Heißzeit" auf der Erde gewarnt - selbst bei Einhaltens des Pariser Klimaabkommens. Auch bei einer Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad bestehe ein Risiko, dass das Klima durch "Rückkopplungsprozesse" in einen als "Treibhaus" bezeichneten Zustand kippe, erläuterten Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und andere Klimaexperten in einer Studie.