onThePath hat geschrieben:Wie es zur Schuldfähigkeit kommt, fragen wir uns Helmut ?
Jedenfalls hat es mit Begreifen zu tun und wo die echte Einsicht fehlt, nichts Falsches zu tun, hilft es zu wissen wer das Sagen und die Macht hat. Wird ja oft in der Erziehung eingesetzt: Die Autorität hilft, aber gerne wird auch die Angst eingesetzt. Sogar das AT kann Angst erzeugen. Das Drohen mit der Hölle. Jesus erzeugt eher Respekt und Achtung. Womit ich wieder mal etwas abschweife.
LG, otp
Ich muss, im intensiven Nachdenken über dieses Thema, unsere Fragestellung zur Schuldfähigkeit auch noch einmal weiter vertiefen.
Und "onThePath" schweift mit seinen Gedanken gerade hier mal nicht ab, wenn wir uns Fragen, wann denn nun ein Mensch, ein Kind, verloren gehen kann und wann nicht.
Und ich versuche meine Gedanken anhand einiger Bibelstellen zu entwickeln (u.a. die mir gerade gestern beim Lesen der Geschichte von Elias Begegnung mit der armen Witwe, der er ihren Sohn zurück gab, als diesem der Lebensodem - die Lebenskraft - ausging und er Gott bat doch den Lebensodem (Nefesch - womit Gott schon Adam, nachdem er ihn aus Erde/Materie erschuf Lebenskraft/Atem gab) dem Kinde zurück zu geben (1. Könige 17,21).
Zuvor Prediger 3,
9 Welchen Gewinn hat also der Schaffende bei dem, womit er sich abmüht?
10 Ich habe das Geschäft gesehen, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich darin abzumühen.
11 Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit,
auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergründet, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende.
Johannes 1
6 Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name: Johannes.
7 Dieser kam zum Zeugnis, dass er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten.
8 Er war nicht das Licht, sondern er kam, dass er zeugte von dem Licht.
9 Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet
(o. das jeden Menschen, der in die Welt kommt, erleuchtet.)
Immer vor Augen was Jesus über die Kinder sagte, die ein natürliches Vertrauen in Gott schon haben:
Aber auch vor dem Hintergrund:
Mt 18,6 Wenn aber jemand einem
dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlass zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.
Mt 19,14 Jesus aber sprach:
Lasst die Kinder,
und wehrt ihnen nicht,
zu mir zu kommen! Denn solchen gehört das Reich der Himmel.
und vor dem Hintergrund:
Prediger 6
3 Wenn ein Mann hundert Kinder zeugte und viele Jahre lebte, dass die Tage seiner Jahre viele wären, aber seine Seele sich nicht am Guten sättigte, und ihm auch kein Begräbnis zuteil würde, von dem sage ich:
Eine Fehlgeburt ist besser daran als er.
4
Denn in Nichtigkeit kommt sie, und in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis wird ihr Name bedeckt;5
auch hat sie die Sonne nicht gesehen und nicht gekannt. Diese hat mehr Ruhe als jener.Otp, du sprichst vom Begreifen, was ein Reflektieren des eigenen Erlebens dann voraussetzt. Wobei wir unterscheiden können, zwischen dem reinen Erleben, als rein passiven Eindruck, dem ein Säugling (im Mutterleib) bei seiner Entwicklung ausgesetzt ist und dem aktiven Handeln aufgrund eines Erlebnisses, welches das Kind geprägt hat, Strukturen geschaffen wurden, warum es sich nun so oder so dann verhalten (handeln/reagieren) wird.
Ein reines Wissen, wer das Sagen und die Autorität hat, haben die Dämonen übrigens auch, das macht sie aber nicht zu erlösten (oder unschuldigen) Kindern oder Himmelsbürgern. "Himmelsbürger" - oder besser "Boten Gottes" sind sie dort automatisch, wo sie ihre Behausungen (wie es im Judasbrief zu lesen ist) nicht schon verlassen haben.
Wissen hilft uns dann als Menschen, zu verstehen, warum wir so und nicht anders handeln. Ist und kann aber nicht eine Triebfeder des Handelns sein.
Helmuth hat geschrieben:Ich würde gerne in diesem Thread daran weiter arbeiten, wie es zur Schuldfähigkeit kommt. Mit dem Erlernen der Sprache geht einher, dass ein Kind gewisse geistliche Dinge lernt.
Mit seinem Verhalten stößt das Kind auf Widerstand und versteht zunächst nicht warum. Oft ist Weinen die Reaktion, für mich ein Zeichen, dass es noch nicht erfasst hat, dass gewisse Dinge nicht erlaubt sind. Dann wird es ihm immer und immer wieder erklärt. Mit der Erklärung wird dem Kind eine Regel gegeben. Wenn es diese erfasst hat, dann hat es wie einst Adam und Eva exakt zwei möglichkeiten:
- einhalten
- übertreten
Mit dem ersten Übertreten fällt das Kind in Sünde, meistens so im Alter um 2 Jahre herum, wenn es reden kann bzw. versteht was gesagt wurde. Ab dann ist es schuldfähig für die erste Regel geworden.
Wenn jemand das Wort "Regel" stört, ersetze er es durch den Willen der Eltern, es bleibt sich das Prinzip aber dasslebe.
Ein Kind, welches stumm und taub geboren wird. Wurde. Kann dieses Kind dann gar keine "geistlichen Dinge" lernen?
Mit "seinem Verhalten" kann das Kind doch nur auf den Widerstand treffen, den ihnen die Erziehungspersonen durch
VERbote in den Weg stellen.
Und hier muss ich von einem Gebot, im Hebräischen hier im AT immer mit der Doppelbedeutung von DU SOLLST und DU WIRST NICHT - essen (
können) und von einem Verbot - "es ist dir grundsätzlich nicht erlaubt von diesem Baume zu essen" (was Gott ja nicht gesagt hatte...) , und was wir in unserer Sprache und in unseren Schlussfolgerungen daraus gemacht haben, unterscheiden.
Das immer und immer wieder erklären oder vor Augen Halten von VERBOTEN : Du sollst dieses nicht tun und du sollst jenes tun - was dann nur das Gesetz wieder aufrichtet und im Neutestamentlichen Brief des Paulus an die Galater dann ein großes Thema ist (Rückfall in die Gesetzlichkeit) - kann das Kind in seiner Natur des alten Adams in seinen natürlichen (fleischlichen) Begierden dann nicht davon abhalten, zu sündigen. Es verschärft vielmehr dieses Begierden.
- Denke bloss nicht daran dies zu tun.... denke an alles andere...aber bloss bloss nicht daran, DIESES zu tun.... -- wir werden irgendwann an nichts anderes mehr denken können als nur um den "verbotenen" Baum zu kreisen.
Den aber erst die Schlange dann für Evas Blick in den Mittelpunkt rückte (wir denken daran, das beide Bäume - der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen in Mitten des Gartens Eden standen...
1. Mose 2,9 Und Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
Wenn ich nun auf meine anfangs erwähnten Bibelstellen zurück komme und zusammen fasse, dann übt Gott durch Jesus einen
ZUG auf den Menschen aus. Der ihn nicht automatisch in den Himmel kommen lässt (auch wenn wir bei Nahtoderlebnissen dann von einem Tunnel hören, wo der Mensch auf ein Licht zu steuert - worin er sich wohlfühlt -- was meines Erachtens nach aber eher darauf verweist vor den Richterstuhl Gottes dann irgendwann treten zu müssen, nachdem ich ein Leben gelebt habe, worin ich mich dann vor Gott in meinen Taten verantworten muss. Was nicht für das ungeborene Kind (die Fehlgeburt) gilt. Kommt aus Finsternis - geht in die Finsternis. Hat dort "mehr" Ruhe im Vergleich zu der Unruhe des Menschens, der keine schönen Tage in seinem irdischen Leben hat sehen können.
Was aber nun darauf verweist, das der Mensch der geboren wird, der das Licht der Welt (was erstmal ja nicht das Licht Gottes ist- da die Mächte der Finsternis über diese Welt - und was in der Welt ist -- Augenlust/Fleischeslust/hoffärtiges Leben herrschen) erblickt, nun einen Zug und Sehnsuchts"trieb" hat, die schon erwähnte Ewigkeit die Gott ins Herz gelegt hat und dem Menschen eine Ahnung gibt, wovon er sich seit Eden eigentlich entfernt hat, nämlich der Gemeinschaft mit Gott.
Das alles wirkt nun auf den heranwachsenden Menschen, auf das heranwachsende Kind ein, sodass es dann auch keine Entschuldigung irgendwann mehr hat, wie es in Römer 1 heißt, weil es das Geschaute und Erlebte von Natur aus nur so deuten kann, das dahinter ein Schöpfer Gott steht. Und das diesem Gott, der einem dieses alles zu verdanken ist, nun auch Dank schuldig ist.
Was dann wieder nur bedeuten kann, das der Mensch nun in der Welt stets in der Gefahr steht, hier zur Schuld - wie auch einst Adam und Eva - verführt zu werden -
durch jemandem, der ihm Anlass zur Sünde gibt...
Mk 9,42
Und wer einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlass zur Sünde gibt, für den wäre es besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.
Noch zur Ergänzung: "Lebensodem" - Atem Gottes - Nefesch im Hebräischem das Wort hier, ist dann nicht zu vergleichen mit dem Geist Gottes (Ruach im Hebräischem) der uns als Menschenkinder dann erst von Gott gegeben werden muss, dort wo wir uns in unserem alten Adam erkannt haben und Vergebung der Sünden empfangen haben:
Ps 51,12 Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
Hes 36,26 Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.