Moderator: Thelonious
Jeshu hat geschrieben:Im Prinzip ist es letztendlich fraglich, ob heutige - vor allem auch viele junge Juden - mit dem Holocaust als absolute Trauma-Vergangenheit im Rücken, heute richtig damit umgehen oder nicht etwa mit falscher Umgangsweise sich selbst noch mehr Schaden zufügen als eh schon für sie entstanden ist. Also diese innere Panik, dass es viele Menschen auf sie abgesehen haben, noch sinnlos und unbegründet verstärkt wird und damit der Glaube daran, dass eine Verfolgung wiederholt geschehen könnte.
In solchen Gedanken oder Erwartung zu leben, ist doch entsetzlich.
LG
Jeshu
Columba hat geschrieben:
Schwierig, wenn man versucht vorzuschreiben, wie Traumaverarbeitung zu geschehen hat. Vor allem wenn es nicht nur ein individuelles Trauma ist sondern auch ein "Volkstrauma". Noch schwieriger, wenn man das Trauma nur beim anderen sieht, wie Du hier bei den Juden!
Aber stell Dir einfach mal vor, Du wächst in einer Familie auf, einer jüdischen Familie oder einer Roma-Familie. Dein Vater hat all seine Geschwister und Eltern im Holocaust verloren. Wie ist es wohl dem Vater zu Mute all die Jahre hier in Europa, in Deutschland oder der Schweiz. Wie würdest Du es verarbeiten, im Wissen dass Deine Onkels und Tanten ermordet wurden. Vor allem auch heute, wo es wieder vermehrt rassistische Angriffe gegen alle auch damals verfolgten Gruppen gibt.
Das soll sich jeder mal selber vorstellen, ganz konkret sich in ein solches Familienumfeld eindenken, was das mit einem macht.
Dazu kommt noch ein weiteres Drama. Nicht nur Juden sind vom Holocaust betroffen, auch die Europäer, insbesondere die Deutschen. Im christlichen Europa fand der ungeheuerlichste, bewusst geplante Massenmord statt.
..........
Ich weiss auch, wie sich auch heute noch Kinder und Erwachsene in Deutschland mit der Kollektivschuld ihrer Eltern und Grosseltern nicht zurechtkommen. Das Thema Holocaust im Schulunterricht sein immer etwas "Komisches" gewesen, voll Scham der Lehrer vor dem vielen nicht Aussprechlichem. Auch das wird den Kindern übertragen.
Da wäre es besser, wenn sich das nichtjüdische Europa selbst mal an die Aufarbeitung machen würde als zu kontrollieren, ob jüdische Kreise es richtig machen. Sonst wird die Verfolgung schnell wieder da sein!
Jeshu hat geschrieben:Meta's "Tiefschlag" habe ich noch mitbekommen und wollte noch was dazu sagen:
Bloß eine vorsichtige Frage, Meta... hast Du Dir den Film angesehen, auf den sich "Sunfox' Ansicht" bezieht? Denn nur so kannst Du seine Antwort oben verstehen.
In dem Film geht es ganz offen darum inwieweit zunehmender jetziger Antisemitismus von Juden nur "eingebildet" ist oder echt; das Gefühl verfolgt zu werden durch zusätzliches Angstmachen innerhalb der eigenen Reihen noch "unnötig" verstärkt wird, bzw. inwieweit wird die "Opferrolle" in der heutigen Zeit von bestimmten Organisationen (nicht Juden allgemein) eventuell auch genutzt.
Der Film hat das eben so rüber gebracht!
Im Prinzip ist es letztendlich fraglich, ob heutige - vor allem auch viele junge Juden - mit dem Holocaust als absolute Trauma-Vergangenheit im Rücken, heute richtig damit umgehen oder nicht etwa mit falscher Umgangsweise sich selbst noch mehr Schaden zufügen als eh schon für sie entstanden ist. Also diese innere Panik, dass es viele Menschen auf sie abgesehen haben, noch sinnlos und unbegründet verstärkt wird und damit der Glaube daran, dass eine Verfolgung wiederholt geschehen könnte.
In solchen Gedanken oder Erwartung zu leben, ist doch entsetzlich.
LG
Jeshu
Columba hat geschrieben:Schwierig, wenn man versucht vorzuschreiben, wie Traumaverarbeitung zu geschehen hat. Vor allem wenn es nicht nur ein individuelles Trauma ist sondern auch ein "Volkstrauma". Noch schwieriger, wenn man das Trauma nur beim anderen sieht, wie Du hier bei den Juden!
Aber stell Dir einfach mal vor, Du wächst in einer Familie auf, einer jüdischen Familie oder einer Roma-Familie. Dein Vater hat all seine Geschwister und Eltern im Holocaust verloren. Wie ist es wohl dem Vater zu Mute all die Jahre hier in Europa, in Deutschland oder der Schweiz. Wie würdest Du es verarbeiten, im Wissen dass Deine Onkels und Tanten ermordet wurden. Vor allem auch heute, wo es wieder vermehrt rassistische Angriffe gegen alle auch damals verfolgten Gruppen gibt.
Das soll sich jeder mal selber vorstellen, ganz konkret sich in ein solches Familienumfeld eindenken, was das mit einem macht.
Dazu kommt noch ein weiteres Drama. Nicht nur Juden sind vom Holocaust betroffen, auch die Europäer, insbesondere die Deutschen. Im christlichen Europa fand der ungeheuerlichste, bewusst geplante Massenmord statt: In Europa haben wenige dagegen gekämpft, sondern nur mitgemacht oder weggeschaut. In der Schweiz zB wusste man genug davon, aber man machte nichts. Diejenigen die konkret helfen wollten, wurden teilweise selber dann geknebelt, wie der Fall Grüninger hier zeigte. In allen Ländern wusste man es, aber gerne wird es noch verdrängt, dass man es gewusst hat. In der Schweiz wurde die Historikerkommission um Bergier als links und als Netzbeschmutzer verschrieen, als sie die auch nicht rühmliche Rolle der Schweiz im 2. Weltkrieg erforschte. Auch hier wollte und will man sich nicht der eigenen Schuld in der Vergangenheit und Gegenwart bewusst werden.
Ich weiss auch, wie sich auch heute noch Kinder und Erwachsene in Deutschland mit der Kollektivschuld ihrer Eltern und Grosseltern nicht zurechtkommen. Das Thema Holocaust im Schulunterricht sein immer etwas "Komisches" gewesen, voll Scham der Lehrer vor dem vielen nicht Aussprechlichem. Auch das wird den Kindern übertragen.
Da wäre es besser, wenn sich das nichtjüdische Europa selbst mal an die Aufarbeitung machen würde als zu kontrollieren, ob jüdische Kreise es richtig machen. Sonst wird die Verfolgung schnell wieder da sein!
Auch viele christliche Theologen haben erkannt, dass man nach Holocaust nicht mehr gleich von Gott reden kann wie vorher. Zu viel Antisemitisches Denken lag in den Worten von Luther und Co. oder in den Liturgien der katholischen Kirche. Zu einfach machten es diejenigen konservativen Kräfte, die einfach behaupten, die Mittäter seien keine wirklichen Christen gewesen. Das ist so ein Persilschein, der fatal wirkt, Rückzug ins Innere, Abkehr in die Politik. Handkehrum sind es die gleichen konservativen christlichen Kreise, die die Obrigkeit als von Gott eingesetzt sehen und apolitisch bleiben, und legitimieren die nächsten Verfolgungen. Gerade dieser Obrigkeitswahn der Christen in der reformatorischen Tradition ist ein Grund für das Hochkommen der Hitlerbewegung.
Also auch die christliche Bewegung täte gut daran, zuerst nochmals gut die eigene Schuld anzuschauen und nicht den Juden, die Traumaverarbeitung vorzuschreiben. Dazu gehört auch die christliche Fetischismus mit Israel, wo das heutige Israel und die Juden wiederum für eigene Erlösungszwecke instrumentalisiert werden. Da haben wir ja genügend Threads im Forum. Aus Schuld vor den Juden sollen die nun auch Steibgbügelhalter für die christliche Erlösung werden, - das ist auch ein eigener Antisemitismus - auf dem Rücken der Juden zur Erlösung aufsteigen.
Grüsse Columba
„Anstatt u. a. ausgerechnet in New York, dieser kosmopolitischen Hauptstadt der Welt, nach Antisemitismus zu suchen, hätte Regisseur Shamir sich von Israel aus nur wenige Kilometer in die Westbank, nach Ägypten, Syrien oder in den Libanon begeben, einen Blick nach Saudi-Arabien oder auf die Propaganda des iranischen Regimes werfen müssen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie alltäglich und virulent hier Judenhass von einer Sorte zelebriert wird, wie er im Westen tatsächlich nur relativ selten zum Vorschein kommt.“
Jeshu hat geschrieben:@ META
Hi Meta.
Also entweder Du nimmst Texte hier im Forum vorwiegend „subjektiv“ oder oberflächlich oder auch gar nicht auf. Tut mir leid, dass ich das so feststellen muss.
Die einzige Begründung, die mir zu Deiner aggressiven Antwort mir gegenüber einfällt ist, dass Du denkst, ich gehörte zu Christen, die den Juden die Schuld an Jeshuas Tod geben oder an irgendetwas anderem.
Das ist nicht so.
Ich habe lediglich menschliches Verhalten und vor allem welches dahin führt, wo Jeshua es nicht haben will, beurteilt.
Unbesonnenheit gehört für mich auch dazu. Denn sie führt zu unüberlegtem Handeln und fordert auf diese Weise der Unlogik wieder unüberlegtes Handeln und Aggression heraus.
Übrigens Zitat aus Deinen gesammelten Informationen:„Anstatt u. a. ausgerechnet in New York, dieser kosmopolitischen Hauptstadt der Welt, nach Antisemitismus zu suchen, hätte Regisseur Shamir sich von Israel aus nur wenige Kilometer in die Westbank, nach Ägypten, Syrien oder in den Libanon begeben, einen Blick nach Saudi-Arabien oder auf die Propaganda des iranischen Regimes werfen müssen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie alltäglich und virulent hier Judenhass von einer Sorte zelebriert wird, wie er im Westen tatsächlich nur relativ selten zum Vorschein kommt.“
Meta, ich befinde mich oben gedanklich und auch gefühlsmäßig nicht in Israel, Ägypten, Syrien oder im Libanon, sondern mit der aktuellen Diskussion innerhalb von Europa, vergiss das bitte nicht.
Dass in anderen Regionen ein absolut eindeutiger, unverklärter Antisemitismus existiert, will ich in keinster Weise abstreiten.
LG
http://wJeshu
Meta hat geschrieben:was ist das denn: http://www.hagalil.com/archiv/2014/02/10/redewendungen/
das geht bis 2014
und das: http://www.hagalil.com/archiv/2009/04/30/brauchtum/
Thelonious hat geschrieben:Meta hat geschrieben:was ist das denn: http://www.hagalil.com/archiv/2014/02/10/redewendungen/
das geht bis 2014
und das: http://www.hagalil.com/archiv/2009/04/30/brauchtum/
Hallo Meta,
dieses ist bekanntermaßen ein Diskussionsforum. Und hier nur unkommentiert mit externen Beiträge verlinken ist eindeutig nicht die hier praktizierte Diskussionsweis. Bitte halte dich daran, danke.
Thelonious - Senior-Mod.
Meta hat geschrieben:
ich finde es sehr wichtig, den eigenen geistigen Horizont zu erweitern, und das ist halt auch mit Links möglich. Beide Links ergänzen das Thema sehr gut.
Ich finde es wichtig, dass sich jeder selber überzeugen kann, woher diese Informationen kommen.
Herr Rendtorff auf jcrelations bestätigt nur das, was ich auch selber über das Christentum herausgefunden habe.
Hagalil zeigt auf, wie der Antisemitismus leider im wirklichen Leben immer noch funktioniert.
So kann niemand behaupten, ich würde das alles nur zusammenfantasieren.
Der Judenhass ist Teil des kulturellen Codes vieler Menschen und gehört seit Jahrhunderten ungebrochen zum kommunikativen Gedächtnis der abendländischen Gesellschaft. Dagegen helfen oft weder Bildung noch Intelligenz.
SunFox hat geschrieben:Mal ganz aktuell hat sich doch folgendes zugetragen:
Da spricht der Präsident des EU-Parlaments, welches Amt im Moment der Deutsche Martin Schulz inne hat und was hat sich zugetragen?
In seiner Rede in der Knesset äußerte er folgendes:
"Ein junger Palästinenser habe ihm erzählt, das Israelis 4x mehr Wasser im Westjordanland zugeteilt bekommen wie Palästinenser." Und dann stellte er die Frage, ob dieses zutrifft! Er hat also lediglich nachgefragt!
Und was passiert darauf?
Einige Parlamentarierer verlassen die Knesset unter Protest und bezichtigen den EU-Präsidenten der Lüge! Für was denn bitte? Für eine Frage?
???SunFox hat geschrieben:...wir brauchen doch nur mal bisschen überlegen, wie denn unbewußt Antisemitismus gefördert wird!
Thelonious hat geschrieben:Für eine Lüge, SunFox - für eine Lüge!!
Ich habe mich - deutscher so wie du, so wie Martin Schulz - maximal für Teile dieser Rede geschämt!
Ein deutscher Politiker - Martin Schulz - hält in deutscher Sprache eine Rede in der Knesset. So weit so gut - dass dieses eine besondere Beachtung findet, ist selbsterläuternd.
Was macht dieser unsägliche Martin Schulz? Er bringt diese Geschichte eines palästinensischen Jugendlichen, der gesagt hätte, ein Israeli könne am Tag 70 Liter Wasser verbrauchen, ein Palästinenser lediglich 17 Liter.
Dann gab Schulz tatsächlich zu, diese Zahlen nicht geprüft, also überhaupt nicht hinterfragt zu haben!
Was soll man davon halten? Handelt es sich "nur" um Dummheit.
Noch einmal: die Grundkonstellation lautet "Deutscher / Rede in deutsch (also die Sprache des Tätervolks) / Knesset".
Da würde jeder Redner jede Aussage, jedes Wort zuvor maximal prüfen. Und so ein Politprofi wie M. Schulz als Präsident des EU-Parlaments kolportiert ungeprüfte Aussagen, die er (angeblich) irgendwo aufgeschnappt hat?
Wie (zumindest) peinlich ist das denn?
Da schüttelt es mich wirklich!!! Dich etwa nicht???
Und du bringt so etwas wirklich als Argumentationshilfe für???SunFox hat geschrieben:...wir brauchen doch nur mal bisschen überlegen, wie denn unbewußt Antisemitismus gefördert wird!
Tulbi hat geschrieben:Dass Schultze die Frage im Wortlaut weitergegeben hat war dumm, die grundsätzliche Problematik der Wasserpolitik sollte aber ansprechbar sein.
Auch hier wurde ihm aber unterstellt, dass er den Israelis bösartigkeit in der Wasserverteilung unterstelle.
Ich seh, dass nicht so. Es ist ja zBSp. auch möglich, dass die ungleiche Wasserverteilung nicht aufgrund von Diskriminierung sondern politischer Fehlbarkeit beruht.
SunFox hat geschrieben:Tulbi hat geschrieben:Dass Schultze die Frage im Wortlaut weitergegeben hat war dumm, die grundsätzliche Problematik der Wasserpolitik sollte aber ansprechbar sein.
Auch hier wurde ihm aber unterstellt, dass er den Israelis bösartigkeit in der Wasserverteilung unterstelle.
Ich seh, dass nicht so. Es ist ja zBSp. auch möglich, dass die ungleiche Wasserverteilung nicht aufgrund von Diskriminierung sondern politischer Fehlbarkeit beruht.
Lieber Tulbi, für die meisten Israelis sind die Palästinenser einfach keine Menschen, oder wenn doch, dann zumindest Angehörige einer niederen Menschenart! Quelle
Das den Juden über die Jahrhunderte in Europa und besonders im letzten Jahrhundert vornehmlich in Deutschland unsäglich viel Leid zugefügt wurde, das darf niemand übersehen, oder gar in Abrede stellen! Wieder gutmachen kann man das nicht, denn auch mit allem Einsatz kann man nichts Ungeschehen machen!
Aber darf man aus dem daraus entstandenen Schuldgefühl gegenüber Israel nun die Augen zumachen, wenn der Staat Israel nun in ähnlicher Weise gegen die Palästinenser agiert?
Palästinenser sind auch Menschen!
Erfahrenes Unrecht berechtigt in der Folge nicht dazu, das man Unrecht weitergibt!
Jakobus 3,13-18: "Wer ist weise und klug unter euch? Der zeige mit seinem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit. Habt ihr aber bittern Neid und Streit in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht der Wahrheit zuwider. Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, niedrig und teuflisch. Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge. Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften."
SunFox hat geschrieben:Ich denke ..., aber die israelische Armee darauf eingeschossen wird, das sie sich hinsichtlich ihres Tun's keine Gedanken machen braucht! Gewissensberuhigung!
Thelonious hat geschrieben:SunFox hat geschrieben:Ich denke ..., aber die israelische Armee darauf eingeschossen wird, das sie sich hinsichtlich ihres Tun's keine Gedanken machen braucht! Gewissensberuhigung!
Wie kommst man auf solche Gedanken, SunFox?
Columba hat geschrieben:
...nochmals eine ganz aktuelle Sicht auf den Antisemitismus:
Stereotype, Diffamierungen, Schuldzuweisungen und Übergeneralisierungen: »Antisemitismus ist ein Glaubenssystem«
http://www.juedische-allgemeine.de/arti%20...%20w/id/18418
Das Zitat aus dem Artikel fasst es, glaube ich, ganz gut zusammen:
"Der Judenhass ist Teil des kulturellen Codes vieler Menschen und gehört seit Jahrhunderten ungebrochen zum kommunikativen Gedächtnis der abendländischen Gesellschaft. Dagegen helfen oft weder Bildung noch Intelligenz".
Zizat: Sie werten auch Briefe an Israels Botschaften im europäischen Ausland aus. Worin unterscheiden diese sich von den Zuschriften an die israelische Botschaft in Berlin?
"Die Stereotype, Diffamierungen, Schuldzuweisungen und Übergeneralisierungen gleichen fast haargenau den Briefen an die Botschaft in Berlin.
Den Entlastungs-Antisemitismus mit seiner Täter-Opfer-Umkehr findet man jedoch nicht im Ausland, sondern nur in Deutschland.
Gefühle von Scham und Schuld werden nicht aufgearbeitet, sondern den Opfern angekreidet. In Briefen an den Zentralrat der Juden in Deutschland steht meist, dass das, was »die Juden den Palästinensern antun, genau dasselbe ist, was die Nazis den Juden angetan haben.
Das ist die klassische deutsche Täter-Opfer-Umkehr."
Columba hat geschrieben:
Antisemitismus in Europa darf man einfach nicht aus den Augen lassen, vor allem in Zeiten der Unsicherheit!
Jeshu hat geschrieben:Ich denke, auch Antisemitismus ist somit erstmal nicht so stark gerichtet wie es aussieht.
...
Für mich ist die einzige Lösung für Juden in der Zukunft zu begreifen, dass es diese abartige "Sorte" abfälliger Menschen einfach gibt. Und zwar überall. Und sie richten sich teilweise nach irgendetwas, einfach um ihren kontinuierlich, innerlich schwelenden selber unerträglichen Hass loszuwerden - natürlich in Richtung "bewährter Systeme".
Aber es gibt sehr wohl SCHLECHTE MENSCHEN
Und zwar ÜBERALL - EGAL WO...
Lionne hat geschrieben:
Antisemitismus heute
Wie judenfeindlich ist Deutschland?
Sehenswerte Dokumentation zum Thema:
http://www.daserste.de/information/repo ... e-100.html
Der Antisemitismus ist eine Realität, keine Fiktion!
Der (alltägliche) Antisemitismus ist mitten unter uns....
LG lionne
Jeshu hat geschrieben:Es gibt KEIN SCHLECHTES VOLK, es gibt KEINE SCHLECHTE RELIGION, es gibt KEINE SCHLECHTE HAUTFARBE, die auch nur irgendwie Allerseits gerechtfertigten Hass erzeugen könnte!Aber es gibt sehr wohl SCHLECHTE MENSCHEN
Und zwar ÜBERALL - EGAL WO...
Und genau diese gilt es zu erkennen und rechtzeitig einzubemsen...
SunFox hat geschrieben:Liebe Meta, wir brauchen doch nur mal bisschen überlegen, wie denn unbewußt Antisemitismus gefördert wird!Mal ganz aktuell hat sich doch folgendes zugetragen:
Da spricht der Präsident des EU-Parlaments, welches Amt im Moment der Deutsche Martin Schulz inne hat und was hat sich zugetragen?
In seiner Rede in der Knesset äußerte er folgendes:
"Ein junger Palästinenser habe ihm erzählt, das Israelis 4x mehr Wasser im Westjordanland zugeteilt bekommen wie Palästinenser." Und dann stellte er die Frage, ob dieses zutrifft! Er hat also lediglich nachgefragt!
Und was passiert darauf?
Einige Parlamentarierer verlassen die Knesset unter Protest und bezichtigen den EU-Präsidenten der Lüge! Für was denn bitte? Für eine Frage?
Der Wirtschaftsminister Naftali Bennett schreibt auf seiner Facebook-Seite dazu: "Ich fordere den Präsidenten des Europäischen Parlaments auf, sich von seinen beiden lügnerischen Äußerungen zu distanzieren.", und er wird auch wie folgt zitiert: "Ich akzeptiere keine Lügen von einem Deutschen."
Tumulte und “Schande”-Rufe bei Rede von Martin Schulz in Israel
Man muß dabei immer bedenken, das Martin Schulz ja garnicht eine Behauptung aufgestellt hat, sondern er hat nachgefragt! Somit ist der Vorwurf von lügnerischen Außerungen ja garnicht gegeben!
Doch nun tut sich doch erst recht diese Frage auf, welche unbeantwortet blieb!
Dazu habe ich die Tage auf WDR2 eine Reportage zum Thema gehört, denn man wollte wissen was dran ist an dieser Frage die unbeantwortet blieb!
Ein Reporterteam hat Palästinenser im Westjordanland besucht und diese befragt! Man führte die Reporter zu einer Wasserleitung, welche die Häuser von Israelis im Westjordanland mit Wasser versorgt! Den Palästinenser wird ein Wasseranschluss an diese Leitung versagt, selbst wenn sie die Anschlusskosten selbst tragen würden!
Wie kommen die Palästinenser an Wasser? Es wird ihnen in Tankwagen geliefert und sie müßen dafür bezahlen und zwar umgerechnet 8 bis 9 Euro für eine gewisse Menge (habe vergessen wieviel es genau war)! Was würde das Wasser aus der Leitung für die gleiche Menge kosten? In etwa 1 Euro!
Viele Palästinenser können das kaum bezahlen und so ist ihr Wasser sehr knapp bemessen, am meisten leiden darunter Kinder und alte Menschen! Der befragte Palästinenser sagte, das die Israelis Gewächshäuser unterhalten, die gut bewässert werden können und sich sogar Schwimmbäder leisten können, aber man selbst kaum das eigene Vieh tränken kann! Dazu kommt, das es den Palästinensern auch verwehrt wird, das sie sich zu den bestehenden Zisternen zusätzliche bauen dürfen, um darin Regenwasser auffangen zu können!
So und nun meine Frage:
Nimmt man das Geschehen der Knessetrede und die Recherche von WDR2 zusammen, was wird dann automatisch damit gefördert?
Sympathie oder Antisympathie für Israel?
Also mich wundert es nicht, wenn viele eine gewisse Antisympathie für Israel haben, welche dann auch schnell zu einem Antisemitismus führen kann!
Auf der einen Seite beklagt man sich also über den zunehmenden Antisemitismus in Europa, man tut aber selbst nicht viel dafür, das es nicht dazu kommt, ja vielmehr arbeitet man in die falsche Richtung!
Ursache und Wirkung ist das Prinzip!Liebe Grüße von SunFox
SunFox hat geschrieben:Tulbi hat geschrieben:Dass Schultze die Frage im Wortlaut weitergegeben hat war dumm, die grundsätzliche Problematik der Wasserpolitik sollte aber ansprechbar sein.
Auch hier wurde ihm aber unterstellt, dass er den Israelis bösartigkeit in der Wasserverteilung unterstelle.
Ich seh, dass nicht so. Es ist ja zBSp. auch möglich, dass die ungleiche Wasserverteilung nicht aufgrund von Diskriminierung sondern politischer Fehlbarkeit beruht.
Lieber Tulbi, für die meisten Israelis sind die Palästinenser einfach keine Menschen, oder wenn doch, dann zumindest Angehörige einer niederen Menschenart! Quelle
Das den Juden über die Jahrhunderte in Europa und besonders im letzten Jahrhundert vornehmlich in Deutschland unsäglich viel Leid zugefügt wurde, das darf niemand übersehen, oder gar in Abrede stellen! Wieder gutmachen kann man das nicht, denn auch mit allem Einsatz kann man nichts Ungeschehen machen!
Aber darf man aus dem daraus entstandenen Schuldgefühl gegenüber Israel nun die Augen zumachen, wenn der Staat Israel nun in ähnlicher Weise gegen die Palästinenser agiert?Palästinenser sind auch Menschen!
Erfahrenes Unrecht berechtigt in der Folge nicht dazu, das man Unrecht weitergibt!
Jakobus 3,13-18: "Wer ist weise und klug unter euch? Der zeige mit seinem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit. Habt ihr aber bittern Neid und Streit in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht der Wahrheit zuwider. Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, niedrig und teuflisch. Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge. Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften."
Liebe Grüße von SunFox
Jeshu hat geschrieben:Dieses Ergebnis fiel für mich selbst nun sehr aufschlussreich aus:
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/18418Zizat: Sie werten auch Briefe an Israels Botschaften im europäischen Ausland aus. Worin unterscheiden diese sich von den Zuschriften an die israelische Botschaft in Berlin?
"Die Stereotype, Diffamierungen, Schuldzuweisungen und Übergeneralisierungen gleichen fast haargenau den Briefen an die Botschaft in Berlin.
Den Entlastungs-Antisemitismus mit seiner Täter-Opfer-Umkehr findet man jedoch nicht im Ausland, sondern nur in Deutschland.
Gefühle von Scham und Schuld werden nicht aufgearbeitet, sondern den Opfern angekreidet. In Briefen an den Zentralrat der Juden in Deutschland steht meist, dass das, was »die Juden den Palästinensern antun, genau dasselbe ist, was die Nazis den Juden angetan haben.
Das ist die klassische deutsche Täter-Opfer-Umkehr."
Nein, das ist für mich nicht "klassische" deutsche Täter-Opfer-Umkehr, es heißt für mich vielmehr, die Juden und die Deutschen sind eigentlich miteinander "verwoben". Nur, dass die Deutschen die ersten waren, die mit dem damals absolut brachialen Hitler-System definitiv "Schuld" haben/hatten an etwas, das für die ganze Welt weitreichenste Folgen hatte.
Nur: gleich danach findet ein ähnliches Szenario in Israel in Bezug auf die Palästinenser statt, und das nun seit - und in vielen, vielen Jahren nach der Shoa selbst.
D.h. "Juden" sind nun international gesehen plötzlich auch "Schuld".
Sind auch "Nazi".
Gefährden angeblich genauso den Weltfrieden in der Meinung von vielen.
Die Deutschen als auch "Abendland-Andere" können allein vom Alter her gesehen immer weniger "direkt" Schuld an der "Exikutive" von damals sein, doch die paar relativ wenigen Israeli-(Juden) teilweise nach wie vor, denn sie agieren aktuell für die ganze Welt sichtbar NEGATIV, doch ebenfalls oft nur aus Zwang.
In den heutigen "mehr als flexiblen" Medien auch mehr als jemals zuvor.
Ist es wahr als auch nicht. Wie es jedoch damals auch war.
Was ist denn wahr, was war denn wahr?
Die wahre Einstellung und Gefühle der großen Mehrheit der Isaelis/Juden wäre aber aktuell nun die eigentliche "Erhebungsgrundlage", genau wie die der Mehrheit der Deutschen und aller anderen Europäer damals auch
- und nicht die von den meisten "Beteiligten" gar nicht gewollten, grausamen Kriegszustände, die jeder als Endergebnis sieht!
LG
Jeshu
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