onThePath hat geschrieben:Könnte auch sein, dass Anselm für Mystiker-Lite schreibt.
Wenn die Berichte stimmen dann hat Jesus z.B. gar nichts geschrieben.
Gemäss dem Matthäus-Evangelium sprach er ein Hauptgebot aus.
Spätere Autoren ( er- ) fanden noch eine Menge mehr und Tausende von Theologen schrieben Zehntausende von Büchern. Schliesslich ist es menschliche Natur, sich zu beschäftigen. Die Mystik war meistens stark auf die Erfahrung konzentriert, oder auf das eigentlich Erfahrbare. So kann sie den suchenden Leser oder Zuhörer immer wieder auf das Wesentliche zurück - 'minimalisieren'.
Ich wüsste jetzt keinen Mystiker, der besondere Systeme lehrt. Höchstens dass sie überlieferte System erklären oder beleuchten so dass der Schüler das Eigentliche erkennt und das System durchqueren kann. Wer sich in den unzähligen Einzelheiten eines Systems aufhalten will, der wird besser Okkultist, Bibelforscher, Rabbiner, katholischer oder hinduistischer Priester.
Mystik sucht und findet die Erfahrung der 'letzten Wirklichkeit'. Begriff von Williges Jäger: Erste Wirklichkeit.
Wenn Mystiker Lehrende waren haben sie sich früher vielleicht auch mit Begriffen der Engels- und Dämonenwelten beholfen, der damaligen Vorstellungswelt angepasst. Heute erklären sie eher mit Begriffen aus der Teilchenphysik. Anselm weder noch. Er benutzt biblische Bilder ... aber auch fliessen seine psychologischen Erfahrungen mit rein. Daraus erklärt sich wohl die grosse weltweite Akzeptanz. Immerhin 15 Millionen Bücher in 28 Sprachen bis jetzt. Nach eigenen Angaben gäb er er pro Monat privat nur 50 Euro aus, für einen Kaffee ab und zu. In dem Sinne .. ja, Mystik ist light.