kingschild hat geschrieben:chrystal hat geschrieben:
Also - nicht ich decke auf, was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist, sondern der Heilige Geist. Er kann in mir wirken, aber auch in dem, den ich als Sünder betrachte. Da ich das nicht wissen kann, muß ich immer davon ausgehen, daß ich gemeint bin, wenn es um einen Sünder geht. Das meinte ich mit zuerst bei mir anfangen.
Insofern meinte ich das - zuerst sollte ich mich als Sünder sehen und so, als Mensch in Demut dem Mit-Menschen begegnen, von dem ich glaube, daß er nicht an Christus glaubt. Denn es kann ja sein, daß meine Definition falsch ist und ich mich irre.
Gruß
chrystal
Chrystal aber wir wissen ja bereits das wir Sünder sind, verkündigen können wir nur denen die es noch nicht wissen.
Wenn Du davon ausgehst das Deine Definition falsch ist dann sagst Du besser nichts. Aber als Christ hast Du eben einen Auftrag empfangen und den kann man ausführen. Das schlussendlich der Heilige Geist ist der überführt heisst noch lange nicht das wir Schweigen müssen nur weil wir eben noch nicht alles erkannt haben.
Wissen bezieht sich immer auf die Vergangenheit - und da auch noch mangelhaft, denn vieles wird wieder vergessen. Außerdem ist Wissen immer sozial und kulturell, d.h. entsteht als gemeinschaftliches Wissen und wird auch so zur Erhaltung von Gemeinschaft bzw. Gesellschaft angewandt. Ich mache also Erfahrung daraus. Mit diesem Wissen und dieser Erfahrung - also meinem sozio-kultruellen Hintergund und Fundament - begegne ich nun einem Menschen und bilde mir ihn ein, denn ich weiß nichts von ihm , habe noch keine Erfahrung mit ihm, d.h. ich bin mit ihm noch kein Stück meines Lebens gemeinsam gegangen - aber eines glaube ich zu wissen - er ist Sünder, er glaubt nicht an Jesus, hat noch nie etwas von ihm gehört, er ist verdammt, weil er seine Sünden nicht bereut - alles Konzepte. Und dann gebe ich mein
Wissen weiter, meine Weltanschauung, meine Konzepte - und so ist das Bild, daß ich vom Menschen habe.
Die Wahrheit ist eine andere: so kann ich keinem Menschen mehr vorbehaltlos begegnen. Ich trage eine Schablone im Kopf.
Aber ich soll nicht mein Wissen, sondern mein Leben geben - und das ist was ganz anderes.
Also was wird man den Völkern verkünden:
Lk 24, 47Und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, predigen, dass sie zu Gott umkehren sollen, um Vergebung der Sünden empfangen zu können.
Also was Sünde ist muss der Mensch erfahren damit er Vergebung empfangen kann. Was Sünde ist das ist ausreichend beschrieben im Wort Gottes. Dabei wirkt man vielleicht auf einige Arrogant aber dort wo der Same auf guten Boden fällt wird der Mensch erkennen das es Dir um ein wichtiges anliegen geht das nicht dich selbst betrifft, denn wir kennen die Vergebung, wir kennen wie uns der Geist überführt und wir wissen was dann zu tun ist.
Gott vergibt. Auch dir - ohne das du das jetzt z.B. weißt. Schließlich bist du immer ein Armer im Geiste und bildest dir nur ein, du wüsstes was über Jesus und Gott.
Man wirkt nicht nur auf andere überheblich, sondern man ist überheblich. Es ist ja schon mal schön, daß dir das auffällt.Diese Überheblichkeit besteht darin, daß Christen sich gerettet denken und glauben. Und das ist ein Betrugan sich selbst und dann an den anderen.
Die Jünger waren jedesmal erschrocken, wenn sie erlebten, daß sie da keine sichere Bank haben, sondern daß nur Vertrauen, aber keine Sicherheit ihnen gegeben ist. Deshalb hat ja Jesus ihnen den Heiligen Geist geschickt - damit sie vertrauen in der Ungewissheit.
Wenn du aber schreibst -
Also was Sünde ist muss der Mensch erfahren damit er Vergebung empfangen kann.
Die Erfahrung der Sünde setzt sündigen voraus. Woran erkennst du, ob ein Mensch von Gott getrennt ist? Weil er nicht getauft ist? Das ist total mißverstandenes Christentum.
Und dann denkst du auch noch, das wäre Voraussetzung für Vergebung - also du denkst dir einen Gott, der für seine Vergebung Bedingungen geschaffen hat. Das ist ein Gott, der mit dir Geschäfte macht und du machst dann Geschäfte mit deinen Kunden - die Sündern heißen.
Fassen wir zusammen - du erzählst den Leuten, ihr seid nicht getauft, glaubt nicht an den Retter, das ist Sünde, also gibt es für euch keine Vergebung, sondern nur ewige Verdammnis -
d.h. du schaffst erst ein Bedürfnis, daß du dann befriedigst.
Kommt mir irgendwie bekannt vor - ist was unsere kapitalistische Konsumgesellschaft auszeichnet.
Die Verkündigung geht ganz anders. Sie sieht den anderen, in seinem Glück oder Unglück und vrsucht ihm zu helfen, in seinem Unglück.
Wenn ich z.b. sehe, daß der andere in einem Paradies lebt, also glücklich und zufrieden ist, dann lasse ich das so sein und helfe ihm sogar, daß er nicht da heraus fällt.
Das Paradies endet ganz von selbst, wenn er nämlich darüber nachdenkt, da dem Verstand alles fragwürdig wird. Und diese Fragen, des anderen an mich, sind immer Verkündigung des Glaubens.
Wenn ich aber schon nicht mehr sauber trennen kann, zwischen den Bereichen des Wissens, den Bereichen des Glaubens und denen der Erfahrung, dann bin ich ein verwirrter Geist und schaffe Verwirrung. Bestes Gelegenheit für Verkäufer - übrigends. Jetzt kann man dem Kunden sagen - DA habe ich was für dich.
Der Sünder weiss aber dies alles nicht und deshalb sind wir aufgerufen zu erzählen.
Aber wenn Du Dir unsicher bist dann verkündest Du wirklich besser nicht.
Wenn du dich selbst als Sünder siehst - wie du oben ja geschrieben hast - du weisst also, daß du Sündern bist - dann wende genau diesen Satz jetzt auf dich an!
Der Sündern - also du und ich - wissen aber dies alles nicht und deshalb sind wir aufgerufen - zu glauben - und wir verkündigen diesen Glauben. Du verkündest immer deinen Glauben und ich verkünde immer meinen Glauben. Wir haben nämlich unterschiedliche Erfahrungen mit Jesus.
Und da scheint bei dir der Glaube mit dem Wissen verwechselt zu werden. Genau das ist meine Kritik - Glaube ist was ganz anderes als Wissen. Ich glaube, daß ich gerettet bin, weil ich glaube - in der Gerichtsrede des Mattäus geht es genau um diesen Unterschied - keiner weiss, ob er in diesem Augenblick gerecht ist - er glaubt es aber. Das kann ein Irrtum sein.
WArum sit das ein Irrtum? Weil er nicht an seine Rettung glauben soll, die er sich durch gute Taten verdient, sondern an Jesus Christus - an den der rettet. Also er soll nicht beim Tun an sich glauben, sondern an IHN.
Wir tragen unseren Glauben in zerbrechlichen Gefäßen. Soweit zur Sicherheit.
Wenn Du an Christus den auferstandenen Herrn glaubst der Dir die Sünden vergibt dann bist Du 100% nicht falsch und irrst nicht.
Genau das ist der Irrtum. Arroganz, Überheblichkeit und Stolz haben eine Wurzel - einen fundamentalen Mangel an Liebe.
Du mußt auch dazu von Christus berufen sein, um ihn zu verküdigen. Der Glaube allein reicht da nicht. Man kann ja in jedem Augenblick wieder vom wahren Glauben abgefallen sein, ohne daß du es weißt. Unter den Blinden ist der Einäugige König.
Gruß
chrystal