Moderator: bigbird
adaja hat geschrieben:kannst du bitte präzisieren, was dort angeblich "kraut und rüben" sein soll?
Es sind ebooks von Mystikern, wie z.B. Edith Stein usw...vorhanden, es gibt Gebete usw...ich finde es im Gegensatz zu dir sehr übersichtlich.
Wenn die Biografien von z.B. Johannes vom Kreuz oder von Theresa von Avile oder Therese von Lisieux unter der Rubrik Personen nicht christlich sind, dann weiss ich nicht, was christlich ist. Johannes von Kreuz inspirierte z.B. Johannes Paul II.
Als übersichtlich empfinde ich, dass auf dieser Seite die Einteilung: Personen (Biografien), ebooks, Gebete usw.. vorgenommen wird.
Adaja
adaja hat geschrieben:
Jeder kann sich doch heraussuchen, welche Personen ihn interessieren. wo ist das problem?
Und jeder Mensch spürt doch selbst, wieviel Nähe zu Gott er hat oder auch nicht- wer will das einem anderen Menschen vorschreiben?
Leben und leben lassen-etwas Toleranz ist gefragt.
Ich habe diese Seite extra unter der katholischen Rubrik gepostet, weil die Heiligen, wie Therese von Lisieux und Theresa von Avila, sowie Johannes vom Kreuz in der katholischen Lehre verehrt werden. Ich habe mir also etwas dabei gedacht, das gerade hier zu posten.
Wie heisst es so schön? Prüfet alles und das Gute behaltet!!!! 1.Thess.5,21
Adaja
adaja hat geschrieben:Danke für eure weiterführenden Gedanken und die Infos.
Lieber Johncom, als Mystikerin der Vergangenheit gefällt mir Therese von Lisieux, weil sie mit einer kindlichen Liebe an Gott hing (...werdet wie die kinder...). Heutige Mystiker sind für mich Menschen, die in Hingabe zu Gott leben.
Adaja
John-Paul hat geschrieben:
Hier meine Lieblings-Mystiker von "heute" (nun ja, beide sind schon ein paar Jahre tot ...):
André Frossard (http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... 9_Frossard)
Hellmut Laun (http://www.kathpedia.com/index.php?title=Hellmut_Laun)
Gruß
JP
onThePath hat geschrieben:Ich würde sie noch nicht mal als Mystiker bezeichnen, denn
sie erfuhren die eindeutige Wirklichkeit Gottes und Bedeutung Christus spontan.
Heute, nach so vielen Jahren, würde ich sagen, daß von dem geheimnisvollen Zentrum eine unendliche Lebensfülle ausging, ein rätselhaftes Alles-in-Allem. In die Sehnsucht, ganz zu diesem Zentrum zu gelangen, mischte sich keine Spur von Auflösung, kein Gedanke an ein Verlöschen in dieser gewaltigen Sonne, von der eine grenzenlose Kraft auszustrahlen schien. Ganz klar war mit der Beglückung der Annäherung die Gewißheit verbunden, daß mein eigenes Ich dort seine Erfüllung finden würde.
Auf dem Weg zum Zentrum nahm ich - wie mir noch deutlich in Erinnerung ist - einen Menschen wahr; nicht körperlich, und doch sah ich ihn ganz real. Dieser Mensch, besser dieses geistige Wesen, hatte den Blick mit einer unstillbaren Sehnsucht auf jenen Mittelpunkt gerichtet, mit einem Verlangen, das zugleich tiefe Schmerzen verursachte, weil ihn irgend etwas hinderte, dem beglückenden Ziel auch nur um Haaresbreite näherzukommen. Er war gleichsam fixiert und vermochte sich nicht mehr zu verändern, obwohl er es, wie ich an seinen Zügen ablesen konnte, mit aller Leidenschaft, gewissermaßen mit seiner ganzen Seele, ersehnte. Ich glaubte damals zu erkennen, es handle sich um Voltaire, doch kann ich nicht sagen, warum. Ich habe übrigens, als ich das sonderbare Erlebnis später einigen Freunden erzählte, stets von Voltaire gesprochen. Wenn ich heute zurückblicke, ist mir nur das in Schmerz erstarrte Gesicht noch deutlich in Erinnerung.
Es war, als ob eine Stimme zu mir sagte: "Merke dir das für immer!" Gleich darauf war es mir ganz deutlich, daß es eine diesseitige und eine jenseitige Welt gibt, ein diesseitiges und jenseitiges Bewußtsein. Es war etwa so, wie wenn man durch das Tor einer Scheidewand geht, die zwei Räume trennt und in dem Augenblick, in dem man den Durchlaß passiert - aber nur in jener einzigen Sekunde auf der Schwelle -, mit einem Blick gleichzeitig beide Räume wahrnimmt.
Johncom hat geschrieben:Mystiker waren nie kontrollierbar oder 'käuflich' oder für kirchlich-gesellschaftliche Zwecke einspannbar.
In der Vergangenheit wurden die Gottesseher angezeigt, kamen unter die Räder der Inquisition. Siehe Johannes vom Kreuz. Auch Eckhart drohte das Brennholz. Ist das befremdliche oder umstrittene an der Mystik vielleicht ihre Unkontrollierbarkeit ?
Was meint Ihr ?
mit der Beglückung der Annäherung war die Gewißheit verbunden, daß mein eigenes Ich dort seine Erfüllung finden würde".
Wie gewöhlich war ich etwa um 22 Uhr schlafen gegangen, als ich plötzlich mitten in der Nacht - es war gegen 2 Uhr - durch ein Traumbild erwachte, das sich von jedem bis dahin gehabten Traum durch seine ungeheure Intensität unterschied, und das in einer mir heute noch unbegreiflichen Weise in das Wachsein gewissermaßen hinüberreichte.
Meine Seele befand sich zwischen dicken Mauern wie in einem Kerker. In diesem Kerker gab es zwar Fenster, die den Blick nach draußen freigaben; aber diese Öffnungen waren mit dicken Eisenstäben versperrt, welche ein Entweichen ebenso verhinderten, wie es so offensichtlich die Steinquader der Mauern taten. Durch die Gitter sah man jedoch hinaus in eine Freiheit, welche die Seele als ihre Heimat erkannte und tief ersehnte. Das Erschreckende und Hoffnungslose der Situation war das tiefe Verlangen der Seele nach "hinaus" und zugleich ihre Einsicht in die Aussichtslosigkeit dieses Verlangens angesichts der unüberwindlichen Mauern und Gitterstäbe. Trotz aller Sehnsucht, aus dem Kerker zu entkommen, gab es also augenscheinlich nicht die geringste Möglichkeit dazu. Die Erkenntnis dieses Zustands erfolgte in einem einzigen Augenblick, und sie war ebenso tief wie furchterregend und ist mit Worten nur mangelhaft zu beschreiben.
Verzweifelt und voller Schrecken über diesen dumpfen Ort der Hoffnungslosigkeit preßte ich mein Gesicht an die Eisenstäbe, durch die das Licht von draußen hereinfiel: Dort war jener beglückende geistige Raum, die beseligende Freiheit, das Element, in dem allein die Seele leben konnte, der Ort, der ihrem Wesen gemäß war.
Es schien mir, als hätte ich die ganze Situation blitzartig wahrgenommen, jedoch erschütternder, als man sonst einen Traum erlebt. Dennoch gab es, wie mir vorkam, eine zeitliche Abfolge innerhalb dieses Erlebnisses. Denn als ich mich hoffnungslos von den schrecklichen Eisenstäben in den Raum des Gefängnisses zurückwandte, fiel mein Blick nach oben, an die Decke des Raumes, in dem ich mich befand. Erst mit ungläubigem Erstaunen, aber dann mit zunehmender Gewißheit und immer tieferem Entzücken gewahrte ich oben eine Öffnung, die durch kein Gitter verschlossen war, sondern den Ausgang in jene Freiheit ermöglichte, nach der sich jede menschliche Seele sehnen mußte. Diese wahre und einzige Öffnung war Christus. Ich sah keine Gestalt, ich hörte keine Worte, aber ich begriff mit unsagbarer Eindringlichkeit den Sachverhalt, den Ausweg aus der Hoffnungslosigkeit, die diskussionslose Wahrheit der Worte: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Wie mir das geschah, weiß ich nicht. Aber aus der Logik der Situation, in der ich mich befand, erkannte ich die Befreiung durch Christus - und nur durch Ihn - als einzige Lösung. Ein Zweifel war ausgeschlossen. Mit anderen Worten: Das, was ich schon im Credo, dem Glaubensbekenntnis der heiligen Kirche gläubig bejaht hatte, prägte sich jetzt meiner Seele in einer außerordentlichen Weise ein, tiefer als es eine natürliche Erkenntnis bewirken hätte können.
Der Traum ging in Erwachen über. Ich erschrak zutiefst, begann zu zittern und sprang aus dem Bett, fiel auf die Knie und begann zu beten, wie ich, schien mir, noch nie gebetet hatte. Während ich so - ganz wach und bei vollem Bewußtsein - auf den Knien lag, wurde mir, aber nun wieder mit meinen eigenen Seelenkräften, geradezu überdeutlich, was man die metaphysische Situation des Menschen nennt. Die Ur-Realität Gottes durchdrang gewissermaßen meine ganze Seele. Ich erkannte mit einer nicht wiederzugebenden Klarheit, daß Gott der absolute, uneingeschränkte Herr und Gebieter des Universums ist und daß alles, was das Alte und das Neue Testament über Ihn aussagen, vollständig der Wahrheit entspricht. Alles Geschaffene ist, an Ihm gemessen, gleichsam ein Nichts. Überdeutlich stand mir vor Augen, was ich später in der Formulierung des hl. Thomas bestätigt fand: "Wenn Gott ein Wesen in das Nichts zurückführte, so geschähe das nicht durch ein Wirken, sondern dadurch, daß Er aufhörte zu wirken."
Taube hat geschrieben:Die Befremdlichkeit sieht man auch hier im Forum: Auch die Kirchen der Reformation, und auch die späteren Freikirchen haben eine mystische Tradition. Der protestantische Theologe und "Urwalddoktor" Albert Schweitzer hat im Buch "Mystik des Apostels Paulus" mystische Auffassungen von Paulus erforscht. - Trotzdem wird das Thema Mystik hier im Forum gerne in die römisch-katholische Sektion abgeschoben.
onThePath hat geschrieben:Wenn das Stichwort Paulus gefallen ist:
Es stimmt, dass er Erlebnisse mit Gott hatte. Aber alles was er sagt, ist dennoch zutiefst christlich.
Taube hat geschrieben:onThePath hat geschrieben:Wenn das Stichwort Paulus gefallen ist:
Es stimmt, dass er Erlebnisse mit Gott hatte. Aber alles was er sagt, ist dennoch zutiefst christlich.
Warum hast Du ein "aber" eingefügt?
Interessant in Paulus' Römerbrief in diesem Zusammenhang ist der Absatz im Kapitel 12:
1 Rühmen muss sein! Es nützt zwar nichts - trotzdem will ich auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn zu sprechen kommen.
2 Ich weiss von einem Menschen in Christus, der wurde vor vierzehn Jahren - ob im Leib, weiss ich nicht, ob ausserhalb des Leibes, weiss ich nicht, Gott weiss es - bis in den dritten Himmel entrückt.
3 Und ich weiss von diesem Menschen, dass er - ob im Leib oder ausserhalb des Leibes, weiss ich nicht, Gott weiss es -
4 ins Paradies entrückt wurde und unsagbare Worte hörte, die kein Mensch aussprechen darf.
Gruss Taube
onThePath hat geschrieben:Sehr häufig hört man, dass Mystik quasi übergeordnet wäre und man keinen Christus bräuche, wohl aber die eigene mystische Erfahrung. Man räumt höchstens wohlwollend ein, dass Jesus eine Art Guru war und somit ein würdiges Vorbild für jeden zukünftigen Mystik-Schüler und werdenden Guru.
Wie ich oben zeigen wollte, gibt es aber eine christliche Mystik, die bekundet, dass ihre Erfahrungen auch christlich sind. Was ja auch normal ist, wenn Jesus Christus der Sohn Gottes ist und nicht nur ein Guru unter vielen.
'Wer sich auf diesen Weg begibt, strebt nach besonderen Erfahrungen und Erlebnissen, nicht nach intellektueller Klarheit. Häufig befinden sich die Mystiker deshalb in einer Gegenposition zu den Intellektuellen und Gesetzeslehrern ihrer Religionsgemeinschaften'.
Und da ist wohl der Punkt, der Mystiker geht in die direkte Gotteserfahrung. Die Kirche, die Verwalterin des Glaubens und des Rituals, ist dann nicht mehr nötig. Ihr droht der Verlust an Macht. Beispielhaft das ganze Wirken Jesu und der Konflikt mit der Priesterschaft jener Zeit.
'Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein, einer der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein'.
Was den Institutionen ebenfalls befremdlich ist, ist daß viele Mystiker eben das Bekenntnis und die ach so wichtige Konfession eher als zweitrangig wenn nicht als überhaupt unbedeutend einschätzen. Daß sie sich sogar Religionsübergreifend austauschen. Daß sie zum Beispiel den Buddhismus oder den Islam nicht schlecht reden. Daß sie eher auf die Seelenverwandschaft aller Menschen weisen.
Glaubens-Institutionen brauchen Abgrenzung, der Mystiker hat Grenzen längst abgebaut und ist somit immer einen Schritt weiter. Hm .. sag ich einfach mal so.
Taube hat geschrieben:onThePath hat geschrieben:Sehr häufig hört man, dass Mystik quasi übergeordnet wäre und man keinen Christus bräuche, wohl aber die eigene mystische Erfahrung. Man räumt höchstens wohlwollend ein, dass Jesus eine Art Guru war und somit ein würdiges Vorbild für jeden zukünftigen Mystik-Schüler und werdenden Guru.
Wie ich oben zeigen wollte, gibt es aber eine christliche Mystik, die bekundet, dass ihre Erfahrungen auch christlich sind. Was ja auch normal ist, wenn Jesus Christus der Sohn Gottes ist und nicht nur ein Guru unter vielen.
Ich weiss, was Du gemeint hast. Wenn ich von christlicher Mystik spreche, dann meine ich, dass dahinter der Glauben an den menschgewordenen Gott ist, der gekreuzigt und auferstanden ist, wie er in der Bibel bezeugt wurde.
Gruss Taube
onThePath hat geschrieben:Die Seele wird frei und erlebt diese Wirklichkeiten
Ich muß sagen, dass Meister Eckhard in meiner "östlichen" Zeit mich weniger überzeugt hat als die Aussagen des Hinduismus zur Mystik
Zunächst habe ich bei den Nahtoderlebnissen klare Zeugnisse über Christus gefunden
pirate23 hat geschrieben:[Ja, Hindus und tibetische Buddhisten sind der gleichen Meinung: sie sehen in Nahtoderfahrungen klare Zeugnisse ihres Glaubens.
onThePath hat geschrieben:Es wir wohl Zeit, dass ich die christliche Mystik mal durchforste.
Pilgrim hat geschrieben:onThePath hat geschrieben:Es wir wohl Zeit, dass ich die christliche Mystik mal durchforste.
Kannst dir das ersparen. Mystizismus ist nicht die Erfahrung eines Christen und der Ausdruck "christliche Mystik" ein Oxymoron.
Pilgrim hat geschrieben:onThePath hat geschrieben:Es wir wohl Zeit, dass ich die christliche Mystik mal durchforste.
Kannst dir das ersparen. Mystizismus ist nicht die Erfahrung eines Christen und der Ausdruck "christliche Mystik" ein Oxymoron.
onThePath hat geschrieben:Ich denke, dass sich Gott immer wieder mal Menschen offenbart. Sowohl in Nahtoderlebnissen als auch in mystischen Erlebnissen....
Taube hat geschrieben:Wieso? Dann kritisierst Du doch auch den Paulus!
onThePath hat geschrieben:Wenn die Hindus und tibetische Buddhisten Jesus Christus im Jenseits nicht finden, dann fehlt ihnen wohl was bei allen Nahtoderlebnissen
Oder meinst Du, die unsichtbare Welt
Taube hat geschrieben:..richtig, deshalb geht es ja in der christlichen Mystik, wie es auch Paulus vorgemacht hat, um Lob Gottes, um Dank, um das Leben als Geschenk, um das Mutmachen den Mitmenschen, etc. etc....
Taube hat geschrieben:Ob es sich um Mystiker wie C.S. Lewis, Dag Hammarskjöld (ehemals UNO-Generalsekretär) oder Franz von Assisi handelt, Mystik ist nicht einfach Rückzug ins "stille Kämmerlein", sondern wirkt sich auch in verantwortetem Handeln in der Gesellschaft aus.
pirate23 hat geschrieben:Ja, die haben einfach keine echten und wahren Nahtoderlebnisse, genauso wenig wie Christen anderer Konfession den echten und wahren Heiligen Geist haben. Aber ich kann dir sagen was ihnen fehlt: Die Erwartung oder Wunschvorstellung, dort unbedingt einen Jesus treffen zu müssen. Davon abgesehen würden sie ihn sowieso nicht erkennen.
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