Moderator: bigbird
Original von Phineas Gage
die ganze reformierte theologie geht auf calvin zurück. es lohnt sich, sich damit etwas tiefer zu befassen bevor man irgendwelche urteile fällt. es ist nicht fair, calvin einfach auf seine prädestinationslehre zu reduzieren, wie das leider oft geschieht.
calvin sowie luther reagierten (wie ich meine zu recht) auf die katholische heilslehre, welche zumindest damals auf das einhalten von sakramenten aufbaute - dh. der mensch hangelt sich aus eigener anstrengung zu gott hoch. was die reformatoren wieder entdeckten ist die alte biblische wahrheit, dass der mensch nichts zu seiner erlösung beizutragen hat. gott ergreift die initiative, und er stellt die mittel zur verfügung. erlösung geschieht aus gnade allein.
Von Calvin selbst habe ich nichts gelesen, nur über seine Lehre, vor allem die Prädestinationslehre. Ich habe auch von Luther nichts gelesen, und von keinem Reformator jemals eine Schrift gelesen. Vielleicht werde ich später einst solche Schriften lesen. Vorläufig bin ich daran, die verschiedenen biblisch begründeten Irrlehren auszusortieren. Zur Zeit finde ich die beste Theologie die evangelikale. Es kann aber sein, dass ich bei meiner Sucherei noch auf etwas Besseres stosse.Original von Phineas Gage
enggi, was hast du von calvin gelesen? vielleicht sollten wir über konkrete aussagen diskutieren und das ziehen von faziten ("theologie der lieblosigkeit"auf später verschieben.
Original von Enggi
Vorläufig bin ich daran, die verschiedenen biblisch begründeten Irrlehren auszusortieren. Zur Zeit finde ich die beste Theologie die evangelikale. Es kann aber sein, dass ich bei meiner Sucherei noch auf etwas Besseres stosse.
Könnte es sein, dass ich unter Evangelikal nicht das gleiche Verstehe wie du? Für mich ist evangelikal streng an der Bibel orientiert, und eben nicht an den Modetorheiten der evangelischen Allianz oder der Oekumene. Wir müssen mehr tun als die Reformatoren taten. Und vor allem müssen wir es anders tun als die Reformatoren.Original von Pilgrim
Anscheinend ist die heutige Evangelikale, nach dem Äusseren zu schätzen, in voller Blüte stehend mit all dem Drum und Dran von Superkirchen, Musik, Männerversammlungen, politischen Gruppen usw. Jedoch ist sie weitgehend ein weissgewaschenes Grab. Ihr Äusseres maskiert ihr wahres Inneres.
Es gibt keine neuen Heilmittel für alte Probleme. Wir müssen wieder tun was Calvin und die Reformer vor so langer Zeit taten. Wir müssen entschieden zurück zur Wort-getriebenen, Gott-ehrenden, Christus-zentrierten und Geist-bemächtigten Predigt.
Soli Deo Gloria.
Original von Enggi
Könnte es sein, dass ich unter Evangelikal nicht das gleiche Verstehe wie du? Für mich ist evangelikal streng an der Bibel orientiert, und eben nicht an den Modetorheiten der evangelischen Allianz oder der Oekumene.
Original von Enggi
Wir müssen mehr tun als die Reformatoren taten. Und vor allem müssen wir es anders tun als die Reformatoren.
Original von Enggi
Der gröbste Fehler der Reformatoren war, dass sie sich mit den Landesfürsten verbündeten. Somit perpetuierten sie den Grundfehler der Römisch Katholischen Kirche: Anwendung weltlicher Macht zur Durchsetzung ihrer Lehre.
Original von Enggi
Lehrmässige Fehler waren z.B. das Festhalten an der Wirksamkeit kirchlicher Sakramente, vor allem Taufe. Das ist Schamanismus, zwar verkappt, aber doch.
Original von Enggi
Das eigentliche Ziel einer neuen Reformation muss die Abschaffung der Kirche sein. Kirche ist immer anstelle gelebten Evangeliums. Jesus und die Apostel gründeten die Gemeinde (Versammlung). Kirche ist eine Gründung Satans, eine Antigemeinde, Antiversammlung.
Ja, das sehe ich genau so. Nur kennt man heute die wahren Reformatoren gar nicht mehr, sondern man assoziiert mit dem Begriff Reformation die "grossen" Reformatoren Luther, Zwingli und ein wenig Calvin.Original von Pilgrim
Durch all die Zeiten hindurch waren es doch gerade die "wahren wiedergeborenen" Christen die aufstanden und gegen die Verweltlichung der RKK und der nachfolgenden Verdrehung des Glauben protestierten. Nur wurden sie durch diese Verbündung auf wirksame Weise zum Schweigen gebracht. Schon vor der Protestantischen Reformation haben John Wycliffe, Johannes Huss und Johannes von Wessel, für die Opposition gegen die unbiblischen Lehren der RKK ihr Leben gegeben.
Häufig sagen die offiziellen Kirchenlehrer das auch so, aber praktizieren tun sie es trotzdem als Methode, die RKK sogar als Methode, ausser der es kein Heil gibt.Original von Pilgrim
An Schamanismus hätte ich zwar nicht gedacht, aber ja, Sakramente sind nicht als "Wirksamkeit" bestimmt, eher als Erinnerung an das Erlösungwerk von Christus.
Das wird gerne behauptet, stimmt aber nicht. Kirche gibt es nicht (als Begriff in der Bibel), folglich wurde sie später erfunden; dies ist aber noch kein Grund, sie abzulehnen. Der Grund sind ihre unevangelischen Praktiken.Original von Pilgrim
Die Gemeinde ist doch die "Kirche"? Was ist an der "Gemeinde (Versammlung)" der Apostel anders als die Gemeindeversammlung der heutigen Christen?
Aufgrund der Anweisungen von Paulus an Timotheus und Titus fällt auf, dass die Gemeinde nicht vom Pastor geleitet wurde, wie es heute viel zu häufig der Fall ist, sondern von Ältesten.Original von Pilgrim
Was ist an der "Gemeinde (Versammlung)" der Apostel anders als die Gemeindeversammlung der heutigen Christen?
Original von Enggi
Nur kennt man heute die wahren Reformatoren gar nicht mehr, sondern man assoziiert mit dem Begriff Reformation die "grossen" Reformatoren Luther, Zwingli und ein wenig Calvin.
Original von Enggi
.......die RKK sogar als Methode, ausser der es kein Heil gibt.
Original von Enggi
Kirche gibt es nicht (als Begriff in der Bibel), folglich wurde sie später erfunden; dies ist aber noch kein Grund, sie abzulehnen. Der Grund sind ihre unevangelischen Praktiken.
Original von Enggi
Aufgrund der Anweisungen von Paulus an Timotheus und Titus fällt auf, dass die Gemeinde nicht vom Pastor geleitet wurde, wie es heute viel zu häufig der Fall ist, sondern von Ältesten.
Original von Enggi
Aus dem Korintherbrief kann entnommen werden, dass das Mahl des Herrn anders gefeiert wurde als heute, wo nur noch Brot und Wein genommen wird. Damals muss eine gemeinsame Mahlzeit dazwischen stattgefunden haben, wenn man alle Paulusworte problemlos erklären will.
Original von Enggi
Ob es damals Anbetungsteams gab, bezweifle ich, ganz sicher aber keine elektrischen Verstärker, mit denen Heiliger Geist simuliert wurde.
Original von Enggi
Eine Liturgie ist nirgends beschrieben oder festgelegt, so dass wir heute sehr grosse Freiheit haben, wie wir das Zusammenkommen gestalten. Nur neutestamentlich muss es sein und darf keine Irrlehren transportieren.
Oder was meinst du dazu?
Original von Pilgrim Den meisten Kirchengängern ist das Kämpfen um die Lehrwahrheiten ein Fremdgedanke. Zeitgenössische Christen sind darauf bedacht von der Welt geliebt zu sein. Sie sind entschlossen die Kirche als "cool" erscheinen zu lassen und kümmern sich nicht mehr um einwandfreie Lehren.
Original von Pietà
Dem Willen Gottes zu ge-horchen: In diesem Sinne empfinde ich den Grundgedanken des Calvinismus als Irrlehre, da zu einseitig:
Original von Pilgrim Wenn du die Prädestination ansprichst, dann sollte es dir aber klar sein, dass diese biblische Wahrheit nicht die Summe und Substanz des reformierten Glauben ist. Im Calvinismus sind Prädestination und Authorität der Schrift logische Konsequenzen, nicht die Ausgangssituation!
Original von Pietà
Ehre gebührt der Katholischen Kirche, dass sie trotz Verfehlungen und Anfeindungen dieses Gnadentor Jesus Christus der Menschheit bis heute offengehalten hat.
Original von Pietà
Ich bin froh, dass mich der Ruf Gottes nicht auf die freie Wildbahn der Glaubensmeinungen geführt hat.
Original von Pietà
Wo ist denn diese "biblische Wahrheit" in der Bibel eindeutig zu finden?
Original von Pietà
PS: Mir bedeutet "sola scriptura" (mit Betonung auf sola) nicht allzu viel, es würde mich aber dennoch interessieren. Ich meine das mit der Prädestination als logische Konsequenz der Bibel.
Und wie Calvinisten das mit dem "Auserwähltsein" handhaben, würde mich auch interessieren.
Und wie Calvinisten das mit den "Nichtauserwählten" handhaben.
Vielleicht magst Du mir diese Fragen beantworten?
Und so hat Gott vorherbestimmt, dass du, Pilgrim ein sog. Namenschrist bist. Da kannst du dich schütteln und rütteln wie du willst, es wird nicht mehr daraus werden, als dass du ein Namenschrist bist, denn Gott hat es für dich so vorherbestimmt. Ob du mit deinem Schicksal jetzt die Bibel ließt und für sie eintrittst – das wird an deinem Status nichts ändern, denn Gott kann sich nicht widersprechen.Zitat von Pilgrim Die Prädestination ist in der Schrift ausdrücklich angegeben ... Gott hat einen Plan, Gott ist souverän, Gott ist fürsorglich, Gott ist vorbestimmend, Gott sei die Ehre!
Original von Scardanelli
Und so hat Gott vorherbestimmt, dass du, Pilgrim ein sog. Namenschrist bist. Da kannst du dich schütteln und rütteln wie du willst, es wird nicht mehr daraus werden, als dass du ein Namenschrist bist, denn Gott hat es für dich so vorherbestimmt. Ob du mit deinem Schicksal jetzt die Bibel ließt und für sie eintrittst – das wird an deinem Status nichts ändern, denn Gott kann sich nicht widersprechen.
Das sind sie, die Namenschristen, denken sich selbst in den Himmel und dabei sind sie von Gott vorherbestimmt, dies nur von sich selbst zu denken.du arme Seele
Original von SunFoxOriginal von Pietà
Ehre gebührt der Katholischen Kirche, dass sie trotz Verfehlungen und Anfeindungen dieses Gnadentor Jesus Christus der Menschheit bis heute offengehalten hat.
Liebe Pietà,
5.Mose 32,3: "Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre!"
1.Timotheus 1,17: "Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen."
Original von PilgrimOriginal von Pietà
Und wie Calvinisten das mit dem "Auserwähltsein" handhaben, würde mich auch interessieren.
Und wie Calvinisten das mit den "Nichtauserwählten" handhaben.
Vielleicht magst Du mir diese Fragen beantworten?
Gott hat einen Plan, Gott ist souverän, Gott ist fürsorglich, Gott ist vorbestimmend, Gott sei die Ehre!
Original von Pilgrim
Scardanelli, du arme Seele
Original von Enggi
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du mitteilen könntest, was am evangelikalen Glauben auf Calvin zurückzuführen ist.
Original von Pietà
Ich hab das erst im Nachhinein gelesen.
Vorverurteilung?
Ich wollte mit meiner Frage eigentlich eher ansprechen, wie das in Deiner Gemeinde gelebt wird, das mit der Prädestination.
Menschen, die zum Beispiel im Urwald leben und noch nie vom Evangelium gehört haben, gehören sie zu den
Nicht-Auserwählten? Kinder, die im ersten Lebensjahr sterben, Nicht-Auserwählt da noch nichts vom Evangelium gehört?
Macht es so Sinn, den Menschen das Evangelium zu bringen? Läuft man da in der Praxis nicht Gefahr, Menschen im voraus zu verurteilen?
Habt ihr da in der Praxis eine Relation, in die ihr zwecks Nächstenliebe diese "Prädestination" hineinsetzen könnt?
Oder ist beim Calvinismus das von Jesus Christus gegebene Gebot der Nächstenliebe von vorneherein überflüssig?
Ein passiv empfangener Gnadenakt, der zu keinen weiteren christlichen Bemühungen führt - christliche Bemühungen nicht zu Heilszwecken, sondern zur Errichtung des von Gott geforderten Gottesvolkes, dass in Liebe zu IHM und zueinander lebt?
Die übrigen bleiben unwissend bezüglich Gott und dem Evangelium. Laut Calvin sind sie von Gott verdammt, auf dem Weg in die ewige Hölle. Diese Entscheidung sei noch vor der Schaffung des Universums getroffen worden.
Original von Pietà
Menschen, die zum Beispiel im Urwald leben und noch nie vom Evangelium gehört haben, gehören sie zu den
Nicht-Auserwählten?
Original von Pietà
Kinder, die im ersten Lebensjahr sterben,
Original von Pietà
Nicht-Auserwählt da noch nichts vom Evangelium gehört?
Original von Pietà
Macht es so Sinn, den Menschen das Evangelium zu bringen?
Original von Pietà
Läuft man da in der Praxis nicht Gefahr, Menschen im voraus zu verurteilen?
Original von Pietà
Die Erwählung zum Heil vollzieht sich nach Calvin wie folgt:
"Gott hat die Menschen in eine Gruppe der Auserwählten und eine der Nicht-Auserwählten geteilt:
Für die Auserwählten hat Gott seine Erkenntnis bestimmt und die Wiedergeburt vorhergesehen.
Die übrigen bleiben unwissend bezüglich Gott und dem Evangelium.
Laut Calvin sind sie von Gott verdammt, auf dem Weg in die ewige Hölle.
Diese Entscheidung sei noch vor der Schaffung des Universums getroffen worden."
Theoretische Frage: Wieso nehmen sie dann am Leben Teil, die Nicht-Auserwählten?
Original von Pietà
Ich hätte gern eine schon auch theoretische aber vor allem auf die Praxis in deinem christlichen Umfeld bezogene Antwort.
Und zwar auf das Gesamtpaket meiner Fragen, wenns geht.
Original von Phineas Gage
pieta, deine fragen deuten auf ein recht flaches verständnis calvinistischer lehre hin.
ich werde versuchen, da mal ein bisschen klarheit zu schaffen - ich bin allerdings auch kein calvin-experte (hätte allerdings nichts dagegen, einer zu sein...
Ich wollte mit meiner Frage eigentlich eher ansprechen, wie das in Deiner Gemeinde gelebt wird, das mit der Prädestination.
prädestination ist ein aspekt systematischer theologie, und nicht der gemeindepraxis, wird also in dem sinn nicht "gelebt". aber sie kann vor falschen vorstellungen schützen, dass man errettung durch eigene anstrengung erreichen kann.
Menschen, die zum Beispiel im Urwald leben und noch nie vom Evangelium gehört haben, gehören sie zu den
Nicht-Auserwählten? Kinder, die im ersten Lebensjahr sterben, Nicht-Auserwählt da noch nichts vom Evangelium gehört?
die prädestination sagt nichts darüber aus, wer zu den auserwählten gehört und wer nicht. sie besagt lediglich, dass es die auserwählten gibt, und dass sie bei gott bereits vor der schöpfung der welt feststanden. prädestination sagt auch nicht, dass alle in der kirche zu den erwählten gehören, oder dass die erwälung von aussen irgendwie feststellbar ist.
Macht es so Sinn, den Menschen das Evangelium zu bringen? Läuft man da in der Praxis nicht Gefahr, Menschen im voraus zu verurteilen?
meiner ansicht nach nur dann, wenn man die prädestination falsch verstanden hat. prädestination schliesst nicht aus, dass gott menschen als werkzeuge dazu gebraucht, um andere menschen zu sich zu ziehen. wenn also gott den sprichwörtlichen "menschen im urwald" zur rettung auserwählt hat, dann ist es doch nicht so schwer vorstellbar, dass er mich an eine missionskonferenz schickt und mir dort einen auftrag gibt. mit welcher rechtfertigung würde ich mich dieser widersetzen? wir haben unserem auftrag treu zu sein. gott allein weiss, was er damit vorhat.
Habt ihr da in der Praxis eine Relation, in die ihr zwecks Nächstenliebe diese "Prädestination" hineinsetzen könnt?
wie gesagt, für die praxis ist prädestination wohl weitgehend unbedeutend. ich habe es schon so erklärt bekommen, und irgendwie hat es mir eingeleuchtet: calvinistische prädestinationslehre ist gottes sicht der dinge, in welche wir nur ganz vereinzelt einblick haben. arminianismus (die gegenbewegung zu calvin, welche menschliche entscheidungsfähigkeit ins zentrum stellt) ist dagegen die menschliche sicht. beide schliessen sich nicht aus.
Oder ist beim Calvinismus das von Jesus Christus gegebene Gebot der Nächstenliebe von vorneherein überflüssig?
wie kommst du denn darauf?
Ein passiv empfangener Gnadenakt, der zu keinen weiteren christlichen Bemühungen führt - christliche Bemühungen nicht zu Heilszwecken, sondern zur Errichtung des von Gott geforderten Gottesvolkes, dass in Liebe zu IHM und zueinander lebt?
ditto.
bitte erkläre, wie du zu diesem schluss kommst. prädestinationslehre besagt nichts derartiges.
Die übrigen bleiben unwissend bezüglich Gott und dem Evangelium. Laut Calvin sind sie von Gott verdammt, auf dem Weg in die ewige Hölle. Diese Entscheidung sei noch vor der Schaffung des Universums getroffen worden.
das ist eine reichlich saloppe zusammenfassung. was verstehst du unter "unwissend bezüglich Gott"? und dass menschen, die von gott verdammt sind auf dem weg in die hölle sind, ist ja keine speziell calvinistische idee.
Original von Pilgrim
Original von Pietà
Menschen, die zum Beispiel im Urwald leben und noch nie vom Evangelium gehört haben, gehören sie zu den
Nicht-Auserwählten?
Das weiss ich nicht, das weiss nur Gott allein! Darum ist es doch so wichtig, dass wir bis ans andere Ende der Welt missionieren!
Original von Pietà
Kinder, die im ersten Lebensjahr sterben,
Die Schrift gibt uns darin keine eindeutige Antwort. Jedoch, wenn wir Gottes Charakter und Seine Beziehungen mit Menschen verstehen, so sehen wir ein klares Bild. Der Psalmist sagt uns dass Gott "barmherzig und gnädig, von grosser Gnade und Treue" ist (86:15) und Matthäus 18:1-6 und 19:13-15 zeigt uns wie gross Seine Liebe für die Kleinen ist.
Original von Pietà
Nicht-Auserwählt da noch nichts vom Evangelium gehört?
Können wir denn sagen, dass die Ungeborenen und Kleinkinder die Wahrheit Gottes in der allgemeinen Offenbarung verstanden haben? Ich denke Christus Sühnetod hat auch für die Schuld dieser Kleinen bezahlt und sie werden beim Tod, da zu jung um bewusst ein Ablehnen von Jesus Christus gemacht zu haben, von Ihm zu Sich geholt werden.
Original von Pietà
Macht es so Sinn, den Menschen das Evangelium zu bringen?
Ja natürlich, denn wir wissen ja nicht wer die Auserwählten sind und in unserem Evangelisieren Zweck und Mittel sind.
Original von Pietà
Läuft man da in der Praxis nicht Gefahr, Menschen im voraus zu verurteilen?
Eben nicht, da es ja nicht an des Menschen Möglichkeit liegt sich selbst zu erretten.
Original von Pietà
Die Erwählung zum Heil vollzieht sich nach Calvin wie folgt:
"Gott hat die Menschen in eine Gruppe der Auserwählten und eine der Nicht-Auserwählten geteilt:
Für die Auserwählten hat Gott seine Erkenntnis bestimmt und die Wiedergeburt vorhergesehen.
Die übrigen bleiben unwissend bezüglich Gott und dem Evangelium.
Laut Calvin sind sie von Gott verdammt, auf dem Weg in die ewige Hölle.
Diese Entscheidung sei noch vor der Schaffung des Universums getroffen worden."
Theoretische Frage: Wieso nehmen sie dann am Leben Teil, die Nicht-Auserwählten?
Weil es für unseren Herrn angesichts Gottes verschiedenem Menschenbeziehungen eine völlig hinreichende Theodizee war "Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor Dir!" (Matthäus 11:26; Lukas 20:21).
Original von Pietà
Ich hätte gern eine schon auch theoretische aber vor allem auf die Praxis in deinem christlichen Umfeld bezogene Antwort.
Und zwar auf das Gesamtpaket meiner Fragen, wenns geht.
Wir können die Gerechtigkeit Gottes nicht nach unserem eigenen Verstehen bemessen. Wir können Gott, wenn Er uns das Verborgene nicht zeigen will, lediglich glauben.
Original von Pietà
Das spricht für ein ausgewogenes Verständnis der Bibel.
Aber dieses entspringt ja nicht dem Calvinismus...
Original von Pietà
Laut Calvin ist Jesus Christus nicht gestorben, um alle Menschen zu retten, sondern Sein Erlösungswerk ist nur an die Auserwählten Erbsünder gerichtet.
Original von Pietà
Der Ruf Gottes erreicht uns durch die Gnade Gottes, uns zu rufen.
Die Entscheidung für Gott ist eine lebenslange Bemühung, diesem Ruf zu folgen, keine einmalige Angelegenheit.
Erst am Tag des Gerichts werden wir wissen...
Original von Pietà
Und dies als lebenslange Bemühung, zum Vater zurückzukehren; SEIN Geschenk der Gnade anzunehmen und in Einheit und Frieden mit unserem Nächsten zu leben.
Original von Pietà
Fazitfrage: Ist Calvinismus eventuell schädlich in unserer Beziehung zu Gott, selbst wenn seine Theorie stimmen würde?
Was die doppelte Prädestination anbelangt, so stammt diese von den Essenern. Das kann man aus der sog. Sektenregel entnehmen.Zitat von Pilgrim
Richtig, der Calvinismus entspringt der Bibel.
Exakt das, haben die Essener gelehrt.Nur ist Gott Sohn nicht gekommen damit wir Einheit und Frieden mit Menschen haben, sondern mit Gott.
Original von Pilgrim
Richtig, der Calvinismus entspringt der Bibel.
Wenn Gott von Ewigkeit her geplant hat einen Teil der Menschenrasse zu erretten und nicht den anderen Teil, so folgt doch logischerweise, dass Jesus Sühnewerk vor allem zum Loskauf der Erwählten war. Der Wert der Sühne war genügend um die ganze Menschheit zu erretten; war aber nur für die Erwählten effizient. Darin liegt ja auch kein Unterschied zu was du denkst, du schränkst sie eher noch mehr ein.
Der Ruf Gottes erreicht uns durch die Gnade Gottes, uns zu rufen.
Die Entscheidung für Gott ist eine lebenslange Bemühung, diesem Ruf zu folgen, keine einmalige Angelegenheit.
Erst am Tag des Gerichts werden wir wissen...
Nein, wer dem Ruf Gottes heute folgt und an "Ihn glaubt, wird nicht gerichtet" (Johannes 3:18 ). Dazu sagt Jesus Christus "Wer Mein Wort hört und dem glaubt, der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5:24).
Nur ist Gott Sohn nicht gekommen damit wir Einheit und Frieden mit Menschen haben, sondern mit Gott.
Ganz im Gegenteil, der Calvinismus bietet eine weit befriedigendere Lösung des Bösen-Problem an als irgend ein anderes System.
Original von PietàOriginal von Pilgrim
Richtig, der Calvinismus entspringt der Bibel.
Meiner Meinung aber nicht aus einem ausgwogenen Verständnis der Bibel.
Wo sollte das denn explizit mit Auserwählt/Nicht-Auserwählt in der Bibel stehen?
Komm mir jetzt aber nicht mit Israel...
Original von Pilgrim
Nur ist Gott Sohn nicht gekommen damit wir Einheit und Frieden mit Menschen haben, sondern mit Gott.
Original von Pietà
Dann hat Calvinismus also doch einen schlechten Einfluss auf das Gebot der Nächstenliebe.
Da sah ich eben gerade das Problem und Dein Satz bestätigt mir...
Was hälst Du von den zwei Geboten der Liebe, die Jesus Christus uns gegeben hat?
Vor allem das mit der Nächstenliebe..?
Mich dünkt das steht eindeutiger in der Bibel als das mit Auserwählt usw.
Original von Pilgrim
Was geht uns Menschen das an, wir sind nicht die Richter über Gut und Böse.
Wozu brauchst Du so ein System, ich meine : Wozu???
Bei welchen Problemen der Nachfolge Christi dient Dir solches?
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