Original von Kantate
Aber ich denke auch an die Kinder die sich umbringen. Bei uns steigt mit schönster Regelmäßigkeit die Selbstmordrate von Kindern an wenn es Zeugnisse gibt. Wenn es denn eine Hölle gibt, dann kann ich nur sagen, gehören nicht diese Kinder, die sich in ihrer Verzweiflung umbringen weil sie sich aus Angst nicht mehr nach Hause trauen mit ihren schlechten Schulnoten, in die Hölle, sondern deren Eltern.
Hier wird ja schon wieder vorgegriffen. Das steht uns doch nicht zu? Wir wissen nicht mal wieviele Haare wir auf dem Kopf haben und wollen pauschal bestimmen diese kommen in die Hölle, diese nicht?
Wie schlecht muss es diesen Kindern zu Hause gehen wenn sie sich umbringen müssen weil sie sich von ihren eigenen Eltern so bedroht fühlen, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sehen?
Es gibt nicht nur Eltern welche Einfluss auf Kinder haben sondern auch andere Kinder, Schüler, Kindergärtner/innen, Lehrer/innen und vielleicht den Lehrherren usw.
Ich denke ich hab mal wo gelesen daß in Japan viele Junge Menschen ausgebrannt sind und die Zahl in die Millionen geht. Sind da nur die Eltern schuld? Ich weiß von meiner Frau daß sie einen Lehrer hatte der es offenbar lustig fand sie vor der ganzen Klasse zu schickanieren. Nicht einmal hat sie mir das erzählt. Und am Ende war das Kommentar von ihm ein etwa: Na hat´s also doch was genützt daß ich all die Jahre... Der Mensch hat sogar noch viele Jahre später Einfluss auf die Entscheidung zum weiteren schulischen Verlauf unserer Kinder.
Meinst du die Kinder fürchten nur die Eltern wenn sie Noten bekommen (insbesondere die schlechteste)? Heute wird doch meiner Meinung nach schon von klein auf Junge und Mädchen in ein Schema reingepresst. Nicht nur du musst schlank und hübsch sein sondern schon durch die Schule und das Umfeld: "Du musst gute Noten haben, weil du musst dem und dem gute Noten vorweisen und wenn du das nicht kannst dann schau mal zu wo du bleibst - da stehen die Leute mit guten Noten Schlange - wie soll das dann weitergehen"? So wörtlich wird´s vielleicht nicht immer ausgedrückt.
Wenn sich aber die Menschen um guter Noten willen abgeplagt haben, dann zittern sie um ihren Arbeitsplatz und haben hier auch oft gar nicht viel Wahl als sich Lieblosigkeiten gefallen zu lassen. Manche verkraften es so - manche so. Es lebt wohl keiner hier das exakt gleiche Leben wie ein anderer.
Ich bekam auch mal folgenden Bericht erzählt daß da eine Frau traurig war in der Arbeit und das auch sichtbar erkennbar war. Darauf hin fragte sie der Chef nach dem Warum. Sie erwiederte in etwa, sie sei traurig weil "der" gestorben sei. Darauf sagte der Chef wiederum: Dann wirst du gleich noch viel trauriger sein, weil jetzt kündige ich dich.
Gegen vieles hat der Gesetzgeber keine wirksamen Gesetze. Gibt´s einen weltlichen Staat der den Vorgesetzten vorschreibt die Untergebenen in Nächstenliebe zu begegnen? Nicht daß ich wüsste. Gibt´s da einen weltlichen Staat der ein Gesetz erlassen hat das da in etwa dem nachkommen würde: "Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wisset, daß die weltlichen Fürsten herrschen und die Obersten haben Gewalt.
So soll es nicht sein unter euch. Sondern, so jemand will unter euch gewaltig sein, der sei euer Diener;
und wer da will der Vornehmste sein, der sei euer Knecht,
gleichwie des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele."
Wir Leben in einer Welt wo nicht nur von Eltern sondern auch von unseren Mitmenschen, z.B. Kinder welche andere erpressen und bedrohen, Lehrern, Vorgesetzten, ... ein Druck aufgebaut wird aus dem sich die betroffenen keinen Ausweg mehr sehen und der das Leben auf unabsehbare Zeit bitter zu machen scheint.
"und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten." (Mt 24:12)
"Das sollst du aber wissen, daß in den letzten Tagen werden greuliche Zeiten kommen.
Denn es werden Menschen sein, die viel von sich halten, geizig, ruhmredig, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ungeistlich,
lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unkeusch, wild, ungütig,
Verräter, Frevler, aufgeblasen, die mehr lieben Wollust denn Gott," (2.Tim 3:1-4)
Ganz bestimmt würde es diesen Kindern nicht helfen wenn man ihnen mit Bibelsprüchen kommt oder gar mit der Hölle droht. Und das gilt auch für Erwachsene wenn es ihnen so schlecht geht dass sie keinen anderen Weg mehr sehen.
Mit der Hölle drohen vielleicht nicht. Aber auch nicht voreilig entwarnen. Hätte ich die Angst nicht gehabt (und hätte Gott nicht vielleicht etwas anderes getan) dann wüsste ich nicht ob ich heute noch lebe. Darum bin ich auch dagegen in dieser Frage vorzugreifen und Pauschalurteile zu fällen. Auch heute noch wird solchen Gedanken in mir eigentlich durch das Gewissen und Angst die Luft abgeschnitten. Ich sah eigentlich kaum mehr einen Weg wo. Aber der Weg in den Selbstmord war nicht besser beschildert. Nein wohl mindestens ebenso schrecklich. Dann hat´s mich ziemlich zusammengedrückt und irgendwann mal "hat es jemand geschafft" meinen Kopf in Richtung Jesus zu drehen. Endlich! Das war der Pastor Wilhelm Busch der nicht unerheblich Werkzeug sein durfte, der da schon gar nicht mehr unter uns weilte. Ich war zwar die meiste Zeit meines Lebens Gläubig an Gott aber den Blick, den ich als Kind zum Herrn Jesus hatte, den hab ich verloren.
Ich bin mittlerweile auch der Meinung daß Gott mich hier haben will (sonst wär ich wohl nicht da, obwohl ich IHN im Gebet um so manches bat) und ich bin auch dankbar daß er mich nicht weggenommen hat. Mal vom Gedanken an Ewigkeit und Hölle abgesehen...
Selbst wenn ich wollte - ich hab kein Recht dazu mir das Leben zu nehmen - das wär in etwa so wie wenn man zu seinem Herrn sagt, du wolltest zwar das ich hier bin - aber ich dachte ich könnte mir das ersparen und ich dachte auch nicht daß du mich hier durchtragen kannst oder es mir gar zum Besten mitwirken würde (Röm 8:28, Heb 12:5-7, Jes 57:15).
Ich hätte auch kaum Bedenken daß es falsch wäre den letzten Satz - inkl. den Bibelstellen - einem Selbstmordkandidaten zu unterbreiten (der an den Herrn glaubt).
Mfg,
Grasy