Egotheabsolvo hat geschrieben:Da ich Dich nicht so einfach negieren möchte,
die halbwegs demütigen,nicht geltungsüchtigen-"Einsichtigen" !? -
sind weder im Vorteil,
Glaub mir, wenn es ums Seelenheil geht, sehr wohl.
Letztlich ist Jesus Christus genau an diesen Mechanismen gescheitert,von der eigenen Religion verraten worden,für "Silberlinge" verschachert, dessen Prinzipien auch heute, mit deutlich mehr Macht, ihr verderblichen handeln in der Welt zur Prämisse gemacht haben, dem sich kaum ein Mensch entziehen kann.
Jesus ist nicht gescheitert. Er hat nur genau das getan, was durch die Prophezeiungen im Alten Testament vorgegeben war. Jesus hat das AT gelesen, hat sich darin erkannt, und hat erkannt, dass es sein Schicksal ist, durchbohrt/genagelt zu werden. Seine Nagelung im Vorhinein zu erkennen, war für ihn auch nicht sonderlich schwer, weil Kreuzigungen in seiner Zeit zuhauf geschahen. All das erkannte und wusste er schon, bevor er die Apostel anwarb und zu predigen begann. Diesen schmerzvollen Leidensweg kennend, hätte er auch weglaufen und alle Reichtümer erwerben und genießen können, oder er hätte sich vom Tempel hinabstürzen können, um so, durch einen schnellen schmerzlosen Tod, seinem bevorstehenden schmerzvollen Leidensweg entfliehen zu können. Aber nein, durch seinen starken Willen ist er seinen Versuchungen nicht erlegen, und hat mit freiem Willen sich fügend, wie gesagt, all das getan, was durch die Vorherbestimmung vorgegeben war. Judas und alle seine Jünger verstanden – trotz dreimaliger Ankündigung von Leiden und Auferstehung – Jesus nicht. Sie erwarteten vom Messias, dass er sie vom Joch der Römer befreit. Das war damals die Erwartungshaltung vieler Juden.
Aus diesem Beweggrund - also nicht wegen der dreißig Silberlinge - kam Judas auf die versuchende Idee, Jesus, der für ihn ja der Messias war, zu verraten, damit er sozusagen, durch den Verrat in die Enge getrieben, endlich beginnt, mit Gottes Eingreifen und Hilfe, auch gegen die Römer vorzugehen und danach das weltliche Reich Gottes in Israel aufzubauen. Jesus kannte die seinen und er kannte auch die heimlichen Absichten des Judas. Mit Weitblick wusste er aber auch, dass es völlig unrealistisch ist, die übermächtigen Römer im Kampf zu besiegen. Einige sogenannte Messiasse sind davor schon gescheitert.
Nun, Judas hat mit seinem Verrat nicht das erreicht, was er wollte, und Jesus ging den Weg nach Golgota, so wie es schon lange vorhergesehen war.
Mit diesem Hintergrund kann man keinesfalls sagen, Jesus ist gescheitert. Denn die Vorherbestimmung wollte es, dass durch das Wirken und Leiden Jesu die größte Weltreligion entstanden ist. Was für ein großartiger Erfolg.
Für dich, der sich leider ausschließlich mit dem Schwarzsehen begnügen muss, wird das keinen Wert haben. Ein wenig verstehen kann ich dich aber. Einigen deiner Gedankengängen stimme ich zu. Ich könnte dir jetzt mehrere unsoziale Ungerechtigkeiten dieser Welt aufzählen, was mir, wenn ich es sehen, hören oder lesen muss, fürchterlich auf den Geist geht. Manchmal kriege ich darüber einen Hals. Aber nur darüber zu sinnieren und lamentieren, hilft niemanden. Es hilft einem selbst nicht, im Gegenteil, man schadet sich mehr, und den vielen Bedürftigen hilft es ebenfalls nicht.
Wenn man auch in vielen Dingen machtlos und hilflos ist, so ganz hilflos ist der/die kleine Mann/Frau auch wieder nicht. Wenn jemand für die Allgemeinheit was übrig hat, also auch die Benachteiligten nicht vergisst, kann man entweder, wenn es ein großzügiges Börserl zulässt, sich finanziell bei irgendeinem caritativen Projekt im In- oder Ausland beteiligen, oder/und, was auch gut ist, man kann auch Zeit spenden. Es gibt viele Vereine und Organisationen, die freiwillige Helfer suchen. Z.B. neben Feuerwehr, Rotem Kreuz suchen Tafeln, Suppenküchen, Essen auf Rädern,........ immer wieder zeitspendende Helfer. Auch der kleine Mann kann mithelfen, zumindest ein wenig - das Leid Bedürftiger zu lindern. All das ist auch ganz im Sinne der Propheten, die immer wieder verlangt haben: Arme, Witwen und die Weisen zu füttern.
Zu den Eliten in der Politik und den Kirchen: Ich finde, du bist in deiner Beurteilung nicht gerecht. Du pauschalierst - also differenzierst nicht, hast Vorurteile und die Eliten sind dein Feindbild. Für dich, so einfach machst du dir es leider, sind pauschal die Eliten per se schuld - und fertig.
Man kann doch nicht alle in einen Topf werfen. Meiner Erfahrung nach gibt es überall Solche und Solche, bei den Kleinen genauso wie bei den Großen. Das heißt auch, die gewählten Politiker in unseren Ländern sind nichts weiter als Spiegelbild unserer Gesellschaft. Durchschnittlich gesehen sind sie nicht schlechter oder besser als das Volk, das die Politiker geheim wählt.
Wie gut lässt es sich in Deutschland, Schweiz, Österreich und einigen anderen europäischen Ländern leben? Ich meine, 70 – 80 % dürften sich überhaupt nicht beschweren. Nicht wenige von ihnen aber jammern, raunzen und meckern unzufrieden, das man meinen könnte, sie nagen schon am Hungertuch. Derweil aber haben sie fette Bäuche, haben ein Pferd - ähm Auto, fahren in den Urlaub und können sich auch sonst einiges leisten. Manchmal denke ich mir, die bräuchten wieder mal einen Krieg oder Zustände wie in der Zwischen- oder Nachkriegszeit. Schnell würden diese blöden Hammeln geläutert aufwachen - und diese Zeiten, zu den Goldenen erklären.
Für die etwa restlichen 20 % liegt auch bei uns einiges noch arg im Argen. Genug gibt es noch zu verbessern – zu reformieren. Z.B. die ausnützer- und ausbeuterischen Niedriglöhne, die in einigen Berufssparten (Botendienst, zum Teil im Handel,....) vorherrschen, und, und, und.........
Trotz all dem, wenn ich jetzt unsere Länder mit jenen in der Dritten Welt vergleiche, wünsche ich diesen Menschen in diesen Ländern nichts mehr, als das sie bald ähnliche politische und soziale Verhältnisse haben dürfen, so wie wir sie großteils jetzt schon genießen dürfen. Man bedenke, viele Fremde möchten in unseren Ländern arbeiten und kommen auch deswegen zu uns, weil wir, wenn es um die schwer erkämpften sozialen Errungenschaften geht, weit voraus sind. Selbst die USA hinkt diesbezüglich Europa um einiges hinterher.
Wenn auch noch lückenhaft, beispielhaft und nacheifernswert für die Lebendigen in aller Welt, sind unsere sozialen Errungenschaften.
Was sind nun die schwer erkämpften sozialen Errungenschaften, die die große Mehrheit zwar so ganz selbstverständlich genießt, aber gedankenlos immer mehr außer Acht lässt? Ich möchte nicht missen: die 40 Std. Woche, 5 Wochen Urlaub, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, Krankenstand und Krankengeld, Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, staatlich organisiertes Rentengeld, Kinderbeihilfe, Kostenloser Kindergarten und Schulbildung, Gesundheitssystem samt REHA-Kliniken...............
Zu dem kommen noch die politischen Errungenschaften, wie Demokratie, Wahlfreiheit, Redefreiheit, Aufenthalts- und Reisefreiheit, Demonstrationsrecht und noch einiges mehr.
Alles 'scheis' Dinge, von denen ein Großteil der gebeutelten Menschheit nur träumen kann!
Kann man nun pauschal und undifferenziert sagen, dass die Politiker nur phööse und schuld sind - oder haben sie nicht doch auch etwas Gutes erwirkt?
Manche werden jetzt vielleicht denken, ja ja - die alten Politiker – die waren halt noch gut, aber die Heutigen - sind schlecht und dumm......., aber haben die schon Wesentliches abgeschafft?
Abschließend eines noch. Wenn du, Egotheabsolvo, ein mit Durchhaltevermögen und allen guten Vorsätzen gewählter Politiker mit Macht wärst, in unsere Zeitepoche hineingeworfen, könntest auch du nur kleinere Schritte tun. Man kann nicht Dinge tun, die erst in 40, 80 oder 2000 Jahren reif sind.
Wie gesagt, Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen, trotz manchmaliger Rückschritte, unaufhaltsam
Gruß
rupert