livia hat geschrieben:ääähhhhmmmm - eine Frage hätt ich noch.....

, glaubst Du, dass die Menschen von Natur aus gut sind? Oder schlecht? Oder keines von Beidem?
Eine gute Frage...
pirate23 hat ja schon die urtümlichsten Ordnungen sehr gut erklärt.
Man kann, bzw. müsste das unter heutigen Vorraussetzungen, da der Mensch nun mal über eine recht eigentümliche Form der Intelligenz verfügt, entsprechend differenzieren.
So hat z. B. "alegna" ja durch das Christentum gelernt, dem Menschen grundsätzlich Schlechtes zu unterstellen.
Unterstellt man recht erfolgreich einem oder allen Menschen, dass sie schlecht seien, dann werden sie es auch.
Ermutigt man aber Menschen, indem man jedem alles zutraut und somit nicht unterstellt, dass jemand ein schlechter Mensch ist, dann wirkt sich das bereits überaus positiv aus.
Man könnte auch sagen, dass das Christentum neben ähnlichen Glaubenskulturen und deren Daueranklagen "Sünde hier, Sünde da!" einer Fabrik gleicht, die nix anderes zu tun hat, als Angst und Schrecken zu produzieren.
Nun, ich z. B. bin Atheist und trotzdem kein Mörder, Dieb oder ein sonstwie Krimineller.
Religionen hingegen arbeiten mit Zirkelschlüssen und womit einem jeglicher Unsinn plausibel gemacht werden kann.
Auf diese Weise lassen sich sehr leicht und überzeugungsstark unbeweisbare Dinge behaupten inklusiver rosa Elefanten, denn das Argument, man könne das Unbeweisbare auch nicht widerlegen, ist ja jedem inzwischen recht gut bekannt.
So versuchen Religionen auch jeder andersdenkenden Seite deren denkbaren Richtigkeiten abzusprechen und meinen dadurch auch noch, dass durch Unbewiesenes (z. B. die Evolution) ihre eigenen Thesen als richtig bestätigen würden.
Wenn ich also behaupten würde, dass es in Wahrheit 3 rosa Elefanten waren, die das Universum schufen und ein Evo-Spezie seine Theorie nicht plausibel beweisen kann, dann könnte ich auch sagen, dass dieser Umstand meiner Theorie recht gibt.
Theisten tun gerne so, als hielten sie die Grundsteine einer ursprünglich brauchbaren Moral in Händen.
Wenn man sich das mal genauer durchdenkt, dann könnte man auch unterstellen, dass das rote Kreuz der Urheber für medizinische Notdienste sei.
Dass aber das rote Kreuz aufgrund einer humanistischen Idee enstand, vergessen Menschen nur allzu gern.
Zirkelschlüsse wohin man auch immer unter Religionstheorien schaut.
Daher würde ich meinen, dass der Mensch keine religionen braucht, um eine intakte Gesellschaft zu ermöglichen.
Das hätte sehr viele Vorteile, so auch u. a., dass sich kein Mensch mehr mit einem Kriegszug auf Gott berufen oder begründen könnte.
Selbst wenn die meisten Storys in der Bibel nur erfunden wären, so schneit es dort ja regelrecht vor Religionskriege.
Ich möchte damit den Atheismus nicht in Schutz nehmen, denn es gab auch genug Kriege, die nichts mit einem Gott oder mehreren Götter zu tun hatten, aber auch Hitler führte einen Religionskrieg basierend auf (mitunter) biblichen Inhalten.
Das mögen gläubige Menschen nicht gerne wissen und verstehe das auch, weil sowas halt kein gutes Licht auf sogenannte heilige Schriften wirft, aber eine Tatsache bleibt dies trotzdem.
Gläubige Menschen sind auch keine dummen Leute, sondern wurden halt bereits im Kindesalter entsprechend so indoktriniert, auf dass nicht nur der Verstand darüber entscheidet, was Sinn macht oder nicht, sondern auch Gefühle.
Wer also als gläubiger Mensch an Gott zweifelt (gleich in welcher Form auch immer) kämpft bereits mit seinem Gewissen und ganz besonders mit der Angst vor einer angeblichen Hölle oder Höllenstrafe.
Das (ungöttliche) Motto lautet daher: Liebe mich, oder schmore in der Hölle.
Naja, immerhin, das Motto funktioniert doch hervorragend und ist einer der wenigen Punkte, die man einer Religion schon als wirkungsrealistisch zusprechen muss.
Hm, so könnte man wohl weiter schreiben und erklären bis in die nächste Steinzeit, aber was einmal nach Religionsmanieren in die Welt gesetzt wurde, wird wahrscheinlich kaum mehr zu berichtigen sein.
Ich selbst nehme das sehr gelassen, denn mein Humor schützt mich recht gut vor religiösen Ideologien inklusiver den imaginären Mächten wie bspw. der heilige Geist (was immer das auch sein soll) oder ein gewisser Jesus "in meinem Herzen".
Ich genieße sogar einen doppelten Vorteil, so halt, ein recht unbeschwerliches Leben und erwarte auch einen absolut unbeschwerlichen Tod.
Naja, so ganz unbeschwerlich ist mein Leben nun auch wieder nicht, aber ich lasse mich halt nicht so extrem erniedrigen, wie das unter gläubige Menschen so üblich ist.
Ich bin ich, und ich bin aus eigenen Überzeugungen heraus kein Mörder, Dieb oder was auch immer.
Ich mag Menschen, Tiere, Pflanzen, Insekten etc. pp und würde mich eher schämen, wenn ich das nicht eigenständig aus mir selbst heraus so empfinden könnte.
Des weiteren ehre ich auch Kinder und es wundert mich immer wieder, warum Derartiges nicht auch in -bspw.- der Bibel klar formuliert steht.
Oh, und bitte erspart mir solche Sätze wie >wer sein Kind liebt, spart nicht mit der Rute<, denn solche bibliche Empfehlungen sind mir längst bekannt.
Wer also seine Kinder antiautoritär erzieht, verhält sich bereits nicht mehr bibelkonform.
Aber naja, ich sage es ja immer wieder; Religion ist schon was Interessantes.
Fröhliche Grüsse, Philo
