Ich versuche, Gott nicht einfach so zu verstehen, wie ich selber handeln oder denken würde (obwohl davon wohl niemand wirklich verschont ist

).
Aus solchen Begebenheiten, wie sie Cori so schön aufgeführt hat, sollen wir ja gerade erkennen, wie Gott ist. Das ist doch auch der Grund, warum das alles aufgeschrieben wurde. ER ist heute noch derselbe wie damals!
Daraus ist doch auch ersichtlich, dass Gott die Menschen als Gegenüber geschaffen hat.
Wir schätzen an einem Freund doch auch, wenn er aus freien Stücken zu uns hält. Was ist denn das für eine Beziehung, welche auf Unfreiwilligkeit basiert.
Obwohl wir vollkommen von IHM abhängig sind, haben wir in gewisser Weise die Freiheit, selber Entscheidungen zu treffen. Es gibt gute und weniger gute und auch tödliche Entscheidungen. Solange die Menschen in absolutem Gehorsam waren, hatten sie ewiges Leben. Da aber ewiges Leben nur durch Gott gegeben wird, wurde durch den Ungehorsam ein Schritt aus der Heiligkeit gemacht. Unheiligkeit ist Trennung von Gott, was den Tod, das heisst ein Ende des Lebens, zur Folge hat.
Hätte das Gott nicht verhindern können? Warum hat Gott etwas geschaffen, das schon im Vorherein zum Scheitern verurteilt war? Sagt uns Gott etwas darüber?
Vielleicht hilft es, wenn wir das Ganze einmal in den menschlichen Bereich verlegen?
Auch wir wissen manchmal schon im Voraus, dass etwas nicht gut herauskommen könnte, aber trotzdem lassen wir uns nicht davon abbringen. Besonders wenn es um die Liebe geht!
Und ich denke, bei Gott war die Liebe das Ausschlaggebende. Und die Liebe ist es auch, die IHN immer wieder umstimmen kann. Wo bleibt denn da die Allmacht?
Vielleicht haben wir ein völlig verkehrtes Verständnis von Allmacht???
Scardanelli
In diesem Zusammenhang finde ich einen solchen Hinweis, wie den, welchen Farfallina gebracht hat, dass dem sog. Weisen bei kitzligen Stellen nur ihre Torheit bliebe, als sehr fragwürdig, denn so kann man wirklich jeden Unsinn in den Himmel heben.
Nun verstehe ich nicht, wie Du mich verstanden hast?
Aber sie kann damit nicht den Nachfolgesatz erklären, in welchem Gott seine Reue expliziert. „Hätte ich sie doch besser nicht erschaffen“, trägt an keinem Punkt mehr irgendeinen Zug von Göttlichkeit. Dieser Satz bekommt an Gott nur dann einen Sinn, wenn er es gleich unterlassen hätte.
Muss Reue denn unbedingt einen Fehler zum Anlass haben?
Wenn es Gott reut, dass die Menschen nicht seinem göttlichen Plan gefolgt sind, wenn ER traurig darüber ist, dass sie sich selber so viel Leid auferlegen, wenn ER wütend darüber ist, dass sein Gegenüber nicht mit IHM Gemeinschaft haben will - warum sollte deswegen gerade der ganze Plan ein Fehler sein?
Es ist doch ähnlich mit dem Leben jedes Einzelnen.
Gott hat schon vor der Zeugung eines Menschen einen Plan mit ihm. Trotzdem hat jeder Mensch eine eigene Umgebung, welche ihn beeinflusst, mehr oder weniger Entscheidungsfreiheit, wie er das Leben angehen will, mit wem er das Leben teilen will und ob er Gemeinschaft mit Gott will oder nicht. Oder sind wir einfach Marionetten in der hand höherer Mächte?
Viele Menschen haben das Gefühl, dass durch eine einzige Fehlentscheidung das ganze Leben im Eimer ist. Doch Gott ist unglaublich vielfältig und lässt uns an dieser Vielfalt teilhaben. Es lässt sich nicht damit vergleichen, wie wenn wir einen Plan machen. Wir können selten voraussehen, was alles pasieren kann. Es gibt dann vielleicht einen Plan A, einen Plan B, einen Plan C. Gottes Planung ist so umfangreich, dass alle Eventualitäten abgedeckt sind. Ich denke, dass die Menschheit sich so ziemlich in die schlimmste nur denkbare Richtung entwickelt hat. Und vielleicht ist es sehr oft nur an einigen wenigen Individuen gelegen, dass die Menschheit nicht ganz vernichtet wurde?
Aber vielleicht kann (oder will

) mir schon lange niemand mehr folgen.
Ich akzeptiere es ja, dass viele hier auf Biegen und Brechen den Status der Bibel, als „Gottes Wort“ aufrecht erhalten wollen.
Was hätte ich denn davon? Das einzige, was ich hier möchte, ist das was ich in meinem Herzen als unendliche Liebe verspüre, an Andere weiterzugeben. Das hat nichts mit Biegen und Brechen zu tun. Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich durch meine Unzulänglichkeit noch mehr Verwirrung schaffe. Vielleicht wäre es tatsächlich besser, dem Heiligen Geist ganz das Feld zu überlassen.
Ich habe in den Diskussionen sehr viel gelernt. Und sie haben mich, dank der Kritik und der Aufrichtigkeit mancher, näher zu IHM und zu innerem Frieden gebracht.
Was könnte ich mir mehr wünschen, als dass es anderen hier im Forum ebenso ergehen möge! Dafür bete ich inständig.
Es grüsst Euch
farfallina